Olá, Fusca! – 70 Jahre VW do Brasil


Im Jahr 1953 lief der erste Käfer in Brasilien vom Band – der erste außerhalb von Deutschland gebaute Volkswagen. Zugleich begann damit vor 70 Jahren die automobile Demokratisierung Brasiliens. Ein Rückblick auf die Anfangsjahre von Volkswagen do Brasil.

Am Anfang stand der Käfer: Mit dem runden Volkswagen, dem werksintern als VW Typ 1 bezeichneten Modell, beginnt die automobile Erfolgsstory in Südamerika.  

Deren Prolog ist Anfang der 1950er-Jahre anzusiedeln, als sich Volkswagen um eine ausländische Produktionsstätte in Brasilien bemühte. Obwohl der dortige Automobilmarkt zu diesem Zeitpunkt noch klein war, hatte Brasilien mit dem größten Binnenmarkt aller lateinamerikanischen Staaten ein erhebliches wirtschaftliches Wachstumspotenzial. Um den VW Käfer in Brasilien montieren zu lassen, gründete die Volkswagen GmbH am 23. März 1953 ihre erste ausländische Produktionsgesellschaft, die Umitada GmbH in São Paulo.

Die Volkswagen wurden aus Deutschland als CKD-Bausatz (Completely Knocked Down) verschifft, die Montage der komplett in Einzelteile zerlegten Fahrzeuge erfolgte beim brasilianischen Auftragnehmer Brasmotor im Industrieviertel Ipiranga in São Paulo. Bereits am 1. Juli 1955 folgte die Gründung der brasilianischen Tochtergesellschaft Volkswagen do Brasil Sociedade Anonima (S.A./Aktiengesellschaft) und die Übernahme des Montagewerks. Die ersten jemals außerhalb Deutschlands gefertigten Volkswagen stammen somit aus São Paulo: In der Rua do Manifesto wurden zwischen 1953 und 1957 insgesamt 2.820 Volkswagen montiert; den Hauptanteil stellte der VW Käfer, der VW Typ 2 Transporter kam auf knapp ein Fünftel.

Wolfsburger aus Brasilien

Um die Produktion in die eigenen Hände zu nehmen und auch die Teile vor Ort zu fertigen, entschied der Vorstand in Wolfsburg alsbald, ein eigenes, vollwertiges Werk zu errichten. Die dichte Bebauung in São Paolo ließ eine Werksgründung dieser Größe jedoch nicht zu. Ein geeignetes Areal wurde schließlich im rund 20 Kilometer südlich gelegenen São Bernardo do Campo gefunden, die Grundsteinlegung erfolgte am 16. Juni 1956. An der Via Anchieta, der Autobahn zwischen São Paulo und Santos, entstanden auf einem Gelände von 229.807 Quadratmetern zunächst 10.200 Quadratmeter Fabrikfläche.

Das erste große Kapitel wurde hier am 2. September 1957 aufgeschlagen, als der erste brasilianische Volkswagen vom Band lief: ein VW T1 Bus, hier Kombi genannt, mit 50 Prozent national gefertigten Komponenten. Nur vier Jahre später lag der Anteil schon bei 95 Prozent – auch beim „Fusca“, wie der VW Käfer bald liebevoll in der Landessprache genannt wurde und seit 1959 in brasilianischer Serienproduktion. 

1959 schließlich erfolgte die offizielle Eröffnung: Am 18. November rollten Heinrich Nordhoff, der damalige Generaldirektor der Volkswagenwerk GmbH, und Juscelino Kubitschek, der seinerzeit amtierende brasilianische Präsident, in einem offenen Käfer Cabriolet über das Werksgelände in São Bernardo do Campo. Die Belegschaft stand Spalier an diesem besonderen Mittwoch – Volkswagen do Brasil war das erste Volkswagen Werk außerhalb Deutschlands. 

Volkswagen bringt Wohlstand

Innerhalb weniger Jahre avancierte VW do Brasil zum Marktführer auf dem brasilianischen Automarkt. Die Arbeit bei Volkswagen war für viele Brasilianer eine Chance für den sozialen Aufstieg: Auch ungelernte Arbeiter bekamen gute Löhne, gearbeitet wurde in einer modernen Produktionsstätte. Dazu kam ein umfangreiches Paket weiterer Sozialleistungen wie etwa die medizinische Versorgung durch Werksärzte und der Volkswagen eigene Freizeitclub. Eine eigens eingerichtete Volkswagen Buslinie brachte die Belegschaft zur Arbeit und zurück. In den Folgejahren entwickelte sich São Bernardo do Campo zum „Detroit Lateinamerikas“, denn auch andere ausländische Automobilhersteller siedelten sich hier an. 

Volkswagen entsandte einen gewaltigen Mitarbeiterstab nach Brasilien, um das für einen erfolgreichen Start der Fertigung notwendige Know-how vor Ort zu haben. Für die meisten der als erfahrene Vorarbeiter, im Management oder in der Verwaltung tätigen Deutschen glichen die Anfangsjahre in Brasilien einem Abenteuer. Kaum jemand hatte das Land zuvor bereist oder hier gelebt, auch Portugiesisch-Kenntnisse waren meist kaum vorhanden. Doch das Zusammenspiel des binationalen Teams funktionierte vom Start weg hervorragend. Und die Begeisterung der Brasilianer für Volkswagen wuchs beständig. Das lag insbesondere am VW Käfer, der auch weniger gut betuchten Kreisen einen erschwinglichen Einstieg in die Automobilität ermöglichte. 

Auf Erfolgskurs

Für den großen Erfolg war neben der effizienten Großserienproduktion vor allem eines entscheidend: die Produkte selbst. Der Fusca etwa war nicht nur erschwinglich, sondern auch zuverlässig, dabei familientauglich und komfortabel. Der luftgekühlte Motor und das robuste Fahrwerk waren wie gemacht für ein Land, in dem die Straßen außerhalb der Städte damals meist unbefestigte und oft holprige Pisten waren. Selbst die oft beklagte Schwäche des VW Käfer – seine Heizung – stellte im subtropischen Klima Südamerikas kein Problem dar. Der Fusca avancierte zum Bestseller – und war 23 Jahre lang das meistverkaufte Auto Brasiliens.

Auch der Kombi, der VW Bus, überzeugte die Kundschaft mit seiner praktischen und soliden Art. Als VW T2 wurde er in modifizierter Form in Brasilien noch bis 2013 gebaut.

VW regional: Modelle für den lateinamerikanischen Markt

Seit Anfang der 1970er-Jahre wurden auch Modelle nur für den lateinamerikanischen Markt entwickelt. Den VW Brasília entwarf Volkswagen do Brasil im Bestreben, ein geräumiges und luftiges Auto auf Basis der gleichen Technik wie der VW Käfer zu schaffen. Der modern gezeichnete Kompaktwagen debütierte 1973 – mit Heckmotor und auf Käfer-Plattform. Mit der Produktionseinstellung des VW Brasília im Jahr 1982 endete schließlich die Heckmotor-Ära in Brasilien.

Toooor! für Volkswagen: Zum absoluten Erfolgsmodell wurde der Kompaktwagen Gol – und nein, hinten fehlt kein „f“. Der VW Gol 1300, in seinem Format zwischen Polo und Golf angesiedelt, kam im Mai 1980 auf den Markt – speziell entwickelt für die Anforderungen in Lateinamerika. Aus technischer Sicht war der Gol eine echte Besonderheit. Obwohl völlig neu konzipiert, bestand er aus diversen Komponenten verschiedener Volkswagen und Audi Modelle: Bodengruppen-Elemente des Audi 80 B1 und B2 sowie diverse Teile aus VW Golf I und VW Polo I gingen eine teils doch sehr ungewöhnliche Liaison ein. Das betraf vor allem den Motor, denn in dem Fronttriebler arbeitete anfangs ausschließlich ein luftgekühlter 1300er-Boxermotor aus dem VW Käfer, hier allerdings in umgekehrter Einbaulage. Er war wahlweise für Alkoholbetrieb oder für Benzinbetrieb ausgelegt. Der VW Gol bewährte sich in verschiedenen Ausbaustufen und war von 1987 an 27 Jahre lang das meistverkaufte Auto Brasiliens. Die Modellreihe Gol verabschiedete sich erst 2022. 

Von Osnabrück nach São Paulo: Auch Karmann fand den Weg nach Brasilien und fertigte hier Volkswagen. 1960 gegründet, hatte Karmann-Ghia do Brasil ebenfalls vor den Toren von São Paulo eine Fertigungsstätte an der Via Anchieta. Das VW Karmann Ghia Typ 14 Coupé wurde hier von 1961 bis 1972 gebaut, von 1968 bis 1982 auch das Karmann Ghia Cabriolet, die sich in vielen Details von ihren deutschen Pendants unterschieden. Auf dem Autosalon São Paulo 1970 debütierte eine völlig neue Karosserievariante, der Typ TC 145. Auf der unveränderten Bodengruppe des kleinen VW Karmann Ghia und mit der 1600er-Maschine aus dem VW Typ 3 schufen die brasilianischen Konstrukteure ein modernes 2+2-sitziges Fließheckcoupé mit geglätteten Karosserieformen. Bis 1975 wurde der sportlich-elegante VW Karmann Ghia TC 145 in Brasilien gebaut. 

Brasilianischer Sportler: Bis heute begeistert auch der Volkswagen SP 2, ein ab 1972 gefertigtes rassiges Sportcoupé. Das Coupé mit Heckmotor stand auf der Bodengruppe des VW 1600 Typ 3, die sportliche, wohlproportionierte und selbsttragende Karosserie war ein vollkommen eigenständiger Entwurf von VW do Brasil unter Leitung von Márcio Piancastelli. Maßgeblicher Impulsgeber war der damalige Chef von Volkswagen do Brasil Rudolf Leiding. In enger Zusammenarbeit mit VW do Brasil wurde der Brasilianer mit dem Kürzel für São Paulo im Namen bis 1976 bei Karmann-Ghia do Brasil gefertigt. Ebenso wie der schnittige TC 145 war der SP 2 nur für den südamerikanischen Markt entwickelt und ging nie in den Export nach Europa.

Von Anfang an überzeugte Volkswagen die Brasilianer mit einfacher und zuverlässiger Technik, mit Komfort und Sicherheit. Und im Fall der Fälle ließen sich Reparaturen in der nächsten Werkstatt meist schnell durchführen. Käfer & Co besitzen in Brasilien bis heute eine riesige Volkswagen Fangemeinde – auf den Straßen sind viele Volkswagen Modelle zu sehen, die hierzulande rar geworden sind. 

Heute ist Volkswagen do Brasil mit über 25 Millionen produzierten Fahrzeugen der größte Automobilhersteller Brasiliens und mit über vier Millionen ausgelieferten Fahrzeugen der bedeutendste Exporteur. Volkswagen hat in Brasilien vier Werke und ein Vertriebszentrum für Ersatzteile sowie rund 500 Händlerbetriebe. – Mit dem Fusca zum Marktführer, eine echte Erfolgsgeschichte.

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Bildnachweis: Volkswagen AG

70 Jahre „Samba“– Exotischer Spitzname für den Kult-Bulli aus Hannover.


• Weltpremiere auf der IAA 1951

• Bis 1967 wurden 100.000 Exemplare gefertigt

• Aus „Kleinbus Sonderausführung“ wurde „Samba“

• Weltweit einer der kostbarsten Volkswagen

Hannover, 19. April 2021 – Für viele ist er das Sinnbild der Hippie-Kultur, dabei war er schon lange vor der Generation Flower-Powerein beliebter Kleinbus: Vor genau 70 Jahren wurde ein edler 8-Sitzer Kleinbus schlicht als „Sonderausführung“ auf der ersten NachkriegsIAA in Frankfurt vorgestellt. Heute ist dieser VW-Bus unter demNamen „Samba“ weltbekannt und besonders begehrt. Der „Samba“ gilt für viele als die Krönung des Bulli-Kult.

Frankfurt am Main 19.04.1951 – Die IAA öffnet erstmals nach dem Krieg wieder die Tore. Volkswagen nutzt diese Gelegenheit und präsentiert die neuen Fahrzeuge auf einem atemberaubenden 1.350m2 großen Messestand.Volkswagen baut dort die Montageline des Käfer in Teilen nach und eine bisdahin noch nie dagewesene, fast schon surreal wirkende, Lichtinstallation ziehtdie Besucher in den Bann. In den Medien wird der Messestand gar zum „Tempeldes Volkswagens.“ geadelt und das Konzept wird richtungsweisend fürzukünftige Ausstellungen.

Ein Highlight ist zudem sicher die Weltpremiere des neuen Personentransporters, den Volkswagen zum Verkaufsstart schlicht VW-Kleinbus„Sonderausführung“ nennt. Dabei sind die Unterschiede zum herkömmlichenKombi alles anders als schmucklos: Für einen Aufpreis von anfangs fast 3.000 DM bekommt der Kunde einen exklusiven Strauß an Zusatzausstattungen. Außen erstrahlt der edle Transporter in einer harmonischen Zweifarb-Lackierung mit ansprechenden Aluminium-Dekorleisten und vorderer Stoßstange. Die bis dahin nur im Omnibussektor bekannte Rundum-Verglasung mit „Oberlichtern“ macht den Bulli mit 23 Fenstern zum „Gläsernen Aussichtsbus“. Passend dazu gibt es noch ein großes Faltschiebedach, welches den Passagieren im Fond das Gefühl bringt, in einem Cabrio zu sitzen. Näher kann man der Natur auf Reisen kaum sein.

Die noble Innenausstattung mit bespannten Seitenverkleidungen und Chrom-Ornat umgibt die Passagiere und schafft so ein luxuriöses Ambiente. Die passende musikalische Unterhaltung der kleinen Reisegesellschaft kommt auf Wunsch aus einem Röhrenradio (Modell Auto-Super) im Armaturenbrett. Das ist ein echter Luxus-Reisebus im Kleinformat, den Volkswagen da auf die Beine gestellt hat. Passend dazu wird er in den USA auch als Microbus „Deluxe“ vermarktet. In Deutschland bleibt man aber bescheiden bei „Sonderausführung “ bzw. ab 1952 bei der ebenso wenig emotionsgeladenen Bezeichnung„Sondermodell“.

Für einen fetzigen Namen sorgt aber sehr schnell der Kunde selbst, auch wenn die genaue Herleitung heute leider nicht mehr exakt nachvollziehbar ist. Samba könnte sich aus Sonnendach-Ausführung mit besonderem Armaturenbrett oder auch Sonder Ausführung mit besonderer Ausstattung abgeleitet haben. Zur damaligen Zeit auch nicht abwegig, wäre natürlich die Anlehnung an den damals so exotisch anmutenden wie Lebensfreude bringenden Tanz. Aber nicht nur der Volksmund betitelte den Luxus-Bulli so. In der niederländischen Preisliste wurde er 1954 schließlich offiziell „Samba“ genannt. 1951 und endet im Juli 1967 nach fast 100.000 gebauten Exemplaren.

Der älteste bekannte „Samba“ ist in privater Hand bei einem Sammler im Rheinland. Nahezu seine gesamte Historie ist belegbar. Sogar die originale Rechnung hat der Besitzer noch. Verglichen mit den heutigen Marktpreisen mutet sie mit einer Höhe von DM 9.025,- fast schon „geschenkt“ an. Damals allerdings lag der Jahresdurchschnittslohn auch nur bei 3.579 DM1. Die „Samba“-Bullis sind gefragter denn je, was sich auch oft in den Preisen widerspiegelt. In den letzten Jahren erzielen Modelle im Top-Zustand immer wieder schwindelerregende Höchstpreise bei Auktionen. So liegt der bisher höchste erzielte Preis für einen „Samba“ bei 302.500 USD (2017 beim Auktionshaus Barrett-Jackson).

Grundsätzlich ist für den Kauf einer solchen „Sonderausführung“ – „Samba“ eine nachvollziehbare Historie von unschätzbarem Wert, denn nicht alles was nach „Samba“ aussieht, ist auch als solcher produziert worden.

Ein paar Fakten zum „Samba“:
• Die Lackierungen waren fast immer zweifarbig.
• Es gab ihn nur mit Zierleisten
• Die Gesamtlänge der Zierleisten beträgt 1.112cm
• Er hatte immer eine Uhr im Armaturenbrett
• Mit der Option M 130 „Entfall Oberlichter und Schiebedach ab Werk“ entfielen eben diese Ausstattungen
• Ein Samba aus dem Zeitraum Juni 1951- bis Anfang August 1963 ist ein sog. 23 Fenster – das Schiebefenster in den Fahrerhaustüren wird als ein Fenster gezählt
• Ein Samba aus dem Zeitraum August 1963 bis Juli 1967 ist ein sog. 21 Fenster – Entfall der Eckfenster aufgrund der neuen breiteren Heckklappe
• Der erste Samba hatte nur 18 kW/25PS
• Ab 1953 war der Samba der erste Transporter der auch hinten Stoßstangen statt Stoßleisten hatte
• Die Plexiglas-Eckfenster wurden erst im Februar 1955 durch Sicherheitsglasfenster ersetzt – In der Schweiz wurde er daher auch teilweise Plexibus genannt.

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Der Bulli Sommer 2019 in Deutschland. Ein erster Rückblick.


Gleich zwei Bulli-Sommer-Highlights starteten in den letzetn Wochen: das Midsummer Bulli Festival auf Fehmarn (20. bis 23. Juni) und das Internationale Bad Camberger VW-Veteranen-Treffen (21. bis 23. Juni). Zum „Endless Summer Made in Fehmarn“ (Schleswig-Holstein) wurden über 1.000 Bullis erwartet. In Bad Camberg (Hessen) erwartete die Veranstalter-Familie Lottermann rund 300 Bullis, Käfer und sonstige luftgekühlte Klassiker. Während sich das Festival auf Fehmarn dem Lifestyle aller Bulli-Generationen widmete, ist das Treffen in Bad Camberg auf VW Käfer (Brezel und Ovali) und Busse der ersten Generation bis Baujahr 1955 zugeschnitten. Beide Treffen bieten auf sehr eigene Art ein einmaliges Erlebnis für viele tausende Besucher.

Midsommar: „Sofie“ auf einem Ausflug in Stockholm.

Midsummer Bulli Festival auf Fehmarn
Zum sechsten Mal wurde das Festival für alle Bullis veranstaltet – ganz gleich ob luft- oder wassergekühlt, ganz gleich welcher Bauart. Das Zentrum des Festivals bildete das sommerliche Beachcamp am Südstrand der Ostseeinsel. Dort wurden der schönste Hippie-Bus, das individuellste Fahrzeug, der schönste T1 bis T6 und California gekürt. Die Bulli-Fahrer  genossen rund um die Sommersonnenwende die längsten Tage des Jahres. Als Bullifan dabei: Musiker Joey Kelly. Er fährt selbst einen 67er T1, mit dem er nach dem Festival auf eine 14.000 Kilometer lange Reise nach China aufbrach.

Historische Einsatzfahrzeuge von Volkswagen Nutzfahrzeuge (T1, T2, T3 und LT) waren auf Fehrmarn zu sehen.

Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer war als Unterstützer und Teilnehmer des Festivals dabei. Schöne Idee: Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer hatte diesmal Tüten mit Blumensamen als Gewinne an einem Glücksrad für die Festival-Besucher im Gepäck – „Flower-Power-Bulli-Blumen“ für den Garten. Das Festival selbst stand bei Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer 2019 unter dem Motto „Bulli & Co – Retten, Löschen, Bergen, Schützen“. Aus Hannover brachte die Mannschaft der Oldtimer-Abteilung – übrigens allesamt in der Freiwilligen Feuerwehr – diverse Einsatzfahrzeuge mit nach Fehmarn. Der Fuhrpark auf dem Festival: ein 63er T1 Pritschenwagen mit Drehleiteraufbau, ein 67er Kombi „Feuerwehr“ als Mannschaftswagen, ein 70er T2a Kastenwagen als Tragkraftspritzenfahrzeug, ein 90er T3 syncro mit Doppelkabine als Gerätewagen, ein 81er LT 31 „Feuerwehr“ und ein 63er Spritzenanhänger (Die Pumpe wird angetrieben von einem Boxermotor). Der Clou: Einige der Fahrzeuge sind noch aktiv im Feuerwehreinsatz.

Flower-Power-Bulli-Blumen gab es am Stand von VWN Oldtimer.

Auf die Volkswagen und Camper-Welt spezialisierte Aussteller boten Accessoires und Zubehör an. Ein automobiler Höhepunkt war am Samstag mittag die rund 50 Kilometer lange Midsummer-Ausfahrt über die Insel Fehmarn. An diesem Konvoi nahmen traditionell mehrere hundert Bulli teil. Sie wurden von den tausenden Besuchern entlang der Strecke gefeiert.

Bad Camberger VW-Veteranen-Treffen – Photocredit: Familie Lottermann.

Internationales Bad Camberger VW-Veteranen-Treffen
Alle vier Jahre findet das VW-Veteranen-Treffen in Bad Camberg statt. 1979 wurde es von Heinz-Willi Lottermann und Michael Lottermann zum ersten Mal initiiert. Jetzt folgte die 11. Auflage. Auch heute noch liegt das legendäre Treffen in den Händen der Familie Lottermann. Mit tausenden Besuchern aus mehr als 40 Nationen gehört diese Veranstaltung zu den weltweit renommiertesten ihrer Art.

Volkswagen T1 Kastenwagen „Sofie“ von 1950 wird in Bad Camberg zu sehen sein.

Bad Camberg bietet deshalb ein einzigartiges Ambiente für „luftgekühlte Benzingespräche“. Zum Programm gehörten in diesem Jahr neben Fixpunkten wie dem Teilemarkt, die Vorstellung des Buches „Käfer Love“, ein Bildvortrag über ein Samba-Bus Restaurierungsprojekt und eine Live-Performance des Aktionskünstlers Uli Hack, der ein automobiles Kunstgemälde anfertigte.

Volkswagen T1 Kastenwagen „Sofie“ – Baujahr 1950. Ein ganz frühes Modell.

Alle in Bad Camberg teilnehmenden Fahrzeuge sind absolut original oder originalgetreu aufgebaut. So wie der T1 „Sofie“, den Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer zum VW-Veteranen-Treffen mitbrachte. Der 1950 gebaute T1 ist das 1.880ste Exemplar der Baureihe – also ein sehr früher Bulli. Zwischen 1950 und 1973 verrichtete „Sofie“ ihren Dienst als Auslieferungsfahrzeug einer Hutfabrik. Danach ging der T1 in eine Sammlung und wurde später nach Dänemark verkauft. Seit 2014 gehört „Sofie“ zum Fuhrpark von Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer in Hannover. Den Spitznamen „Sofie“ erhielt der T1 von seinem dänischen Vorbesitzer – eine Hommage an jenen T1, der einst als erster Bulli nach Dänemark geliefert wurde und ebenfalls den Beinamen „Sofie“ trug.

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Neu am Kiosk: VW Classic #18. Das Magazin für historische Volkswagen.


Spät, sehr spät erschien die Frühlingsausgabe des VW Classic Magazins. Statt zur Kirschblüte musste man fast bis zur Kirschernte auf die aktuelle Ausgabe warten. Aber das Warten hatte einen guten Grund: einige der Artikel konnten so noch Teil der Ausgabe 18 werden und sind damit brandaktuell. Allesamt sind es Geschichten von wiederaufgebauten Fahrzeugen, die sich durch das Heft ziehen und sie sind so brandaktuell, dass wir gleich mit der Themenvorstellung beginnen und uns gar nicht mit Startvorbereitungen aufhalten wollen.

Wer im Frühjahr den Stand von Volkswagen Classic, auf der Techno Classica besuchte, konnte zwei jungen Männern beim Komplettieren eines hellblauen VW 1600 TL über die Schultern schauen. Was auf den ersten Blick wie das Endwerk einer Restaurierung aussah, war in Wirklichkeit die Fertigstellung einer zurückgestellten Karosse aus dem Hochregallager des Werkes. Aus Garantiegründen schlummerte es 51 Jahre dort wie ein Masterpiece bis zur Wiedererweckung den Dornröschenschlaf. Die interessante Geschichte wirft natürlich die Frage auf, was sonst noch so in dem Hochregallager auf zwei Prinzen wartet.

Ebenfalls wiedererweckt wurde der einzige wohl noch existierende KdF-Wagen aus dem Jahr 1939. Zwei relativ seriennahe Vorserien entstanden 1938 und 1939. Aus der VW 39 Serie hatte ein Modell wahrscheinlich in der „Raffay-Sammlung“ bis zu deren Brand im Januar 2011 überlebt. Die Macher von Prototyp konnten den abgebrannten Käfer erwerben und liessen ihn wie ein Phönix aus der Asche wiederauferstehen. Damit ist wenigstens einer der 14 1939 gebauten Käfer für die Nachwelt erhalten.

Ein Brand sorgte ebenfalls für einen Käfer-Mythos ganz anderer Art. Auf tragische Weise kam durch einen Grossbrand im Wülfrather Karosseriewerk Hebmüller die Produktion im Juli 1949 zum Erliegen. Das Werk brannte aus, mit ihm 33 der heute so gesuchten Hebmüller Cabriolets. Von den knapp 700 je gebauten Fahrzeugen befinden sich  überlebende Exemplare in eingefleischter Sammlerhand. Hebmüller Verderben war Karmanns Glück, denn in Osnabrück war nun der Weg frei für den anderen Karosseriebauer und sein Käfer Cabriolet.

Wer vor zwei Jahren glaubte, der Samba-Fund in der Eifel würde ein Projekt mit schnellem Ende werden, muss sich angesichts der Bilder in der neuen VW Classic eines besseren belehren lassen. Da rollt er doch schon durch die Halle und wer genau hinschaut, erkennt nicht nur Form, sondern auch Farbe und mit zusammen gekniffenen Augen sogar ein komplettes Fahrzeug. Niemand geringerer als der begnadete Mark Spicer, der für seine aufwändige aber sensible Kohlruss-Restaurierung im Jahr 2015 überall Lob einheimste, wurde ins Projekt geholt. Bis 2023 soll sich die Restaurierung des jetzt zweitältesten bekannten Barndoor noch dauern. Dann wird mit TÜV-Segen gerechnet und der fünfte Bus aus der 1951er Produktion wird wieder wie früher im Kölner Raum seine Runden drehen.

Ebenfalls im Kölner Raum, genauer gesagt im Bergischen Land, lagern unüberschaubare Ersatzteile für den grossen Karmann Ghia Typ 34. Dieser auf dem Typ 3 entstandene und stets im Schatten des kleinen Bruders stehende Boulevard-Beaus, hat seinen Kreis der Fans gefunden.  Mit viel Enthusisasmus und akteulle sechs eigenen Fahrzeugen in der Sammlung laufen hier viele Fäden für Typ34-Besitzer zusammen. Ob komplette Fahrzeuge, Restaurieungsprojekte oder ganz banal nur ein Lenkrad. Carsten Klein hat so einiges auf Lager, das einen grossen Karmann die Wiederauferstehung erleichtert.

Darüber hinaus viel Wissenswertes aus der Szene, u.a. die Reportage über

  • VW Classic Szene weltweit, diesmal in Japan und Thailand
  • die Designgeschichte des VW Passat
  • die Formel Vau Geschichte und der Vorstellung des 4. gebauten Exemplars
  • einen südafrikanischen T3 mit 5-Zylinder-Audimotor. Original und zugelassen in Deutschland.
  • News, Jubiläen, Veranstaltungen und dazu wie immer viele Tipps aus der Szene: Teile, Bücher, Treffen

Das Warten auf 130 Seiten VW Classic hat sich gelohnt und  bei einem Preis von € 6,90 ist das aktuelle Heft an jedem Kiosk oder hier erhältlich:

Die Saison startet damit später aber schöner.

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Volkswagen Nutzfahrzeuge feiert 40 Jahre T3 auf der Techno Classica 2019.


Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) feiert auf der 31. Techno-Classica in Essen den 40. Geburtstag des T3. 1979 kam die dritte Generation des Kulttransporters auf den Markt. Mehr als 1,3 Millionen Exemplare wurden gebaut. Zwei davon stehen auf der Techno-Classica (10. bis 14. April) besonders im Fokus: ein aufwendig restaurierter 82er Bus aus Familienbesitz und ein 92er Limited Last Edition als eines der letzten in Europa gebauten Fahrzeuge der Serie. Eine Brücke in die 50er Jahre schlägt indes ein völlig anderes Highlight auf dem Stand von Volkswagen Nutzfahrzeuge: der erste T1, der als Radarblitzer im Straßenverkehr eingesetzt wurde.

T1 Radarmesswagen von 1953.

40 Jahre T3
Vor einem Jahrzehnt wurden die ersten T3 offiziell zu Oldtimern. Seitdem hat sich die zwischen 1979 und 1992 in Europa gebaute Baureihe fest in der Klassik-Szene etabliert. Ganz gleich ob als Bus, Multivan, Pritsche, Doppelkabine, Caravelle, Kastenwagen oder Camper – der T3 hat es längst geschafft, dem Schicksal normaler Gebrauchtwagen zu entgehen, um als multifunktionale Ikone ewig alt zu werden. Von seinen Vorgängern, dem T1 und T2, differenziert sich der T3 optisch unter anderem über sein geradliniges und weniger rundes Design. Motto: „Klare Kante“. Der in Essen gezeigte Bus und der Multivan Limited Last Edition zeigen stellvertretend, welch großes Spektrum an Modellen es heute noch gibt. Dass auch die T3 im Wert steigen, ist dabei ein offenes Geheimnis – gleichwohl gilt, dass die meisten Modelle noch immer erschwinglich sind. Nicht zuletzt deshalb – und aufgrund der robusten Technik – touren unzählige T3 als Globetrotter über die Kontinente.

Eines der Highlights auf der Techno Classica 2019: Bulli-Waffel am Stiel.

T3 Bus, Baujahr 1982
Wer seinen T3 in den Neuzustand zurückversetzen möchte, findet bei Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer in Hannover Unterstützung. Die Spezialisten restaurierten auch den in Essen gezeigten Bus. Der 1982 gebaute Achtsitzer befindet sich seit drei Generationen im Familienbesitz. Neu kostete der mit einem 37 kW / 50 PS starken Dieselmotor ausgerüstete Bus 26.882 D-Mark. Wert heute? Für die Familie auf jeden Fall deutlich höher als der damalige Neupreis. Sie entschied sich für die aufwendige Restaurierung des zeitgenössisch in beige-rot lackierten T3, weil mit diesem Bulli – wie so oft – unbezahlbare Erinnerungen verbunden sind. Heute fährt ihn übrigens ein Enkel der Erstbesitzer.

Der von VWN-Oldtimer restaurierter T3 von 1982 ist nun wieder im Neuwagenzustand.

T3 Limited Last Edition, Baujahr 1992
Der zweite in Essen präsentierte T3 war nie im Privatbesitz: die Nummer 2.500 von 2.500 produzierten Exemplaren der Limited Last Edition. Als einer der letzten T3 aus europäischer Produktion fuhr dieser Multivan direkt in die Sammlung der Stiftung AutoMuseum Wolfsburg. Zum 40. Geburtstag des T3 präsentiert Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer den 27 Jahre alten Neuwagen nun den Besuchern der Techno-Classica. Als dieser Van 1992 gebaut wurde, war der T4 als erfolgreicher Nachfolger bereits zwei Jahre auf dem Markt. Gleichwohl erfreute sich der T3 weiterhin derart großer Beliebtheit, dass die Limited Last Edition sehr schnell verkauft war. Die finale Sonderserie gilt als Hommage an das Konstruktionsprinzip des Boxermotors im Heck, denn mit dem T4 wechselte Volkswagen Nutzfahrzeuge auf Frontmotoren.

Der flexible Innenraum bei sehr kompakten Abmessungen machte den Multivan zum Star.

Bestellt werden konnte die Limited Last Edition entweder in „Orlyblau Metallic“ oder in „Tornadorot“; letztere ist auch die Farbe der Nr. 2.500. Für Vortrieb sorgten ein 1,6-Liter-Turbodiesel mit 51 kW / 70 PS oder ein 2,1-Liter-Benziner mit 68 kW / 92 PS. Den Benziner hat der in Essen ausgestellte T3 an Bord. Ausgestattet war die Limited Last Edition mit serienmäßigen Feinheiten wie Doppelscheinwerfern, Schiebefenstern, Zentralverriegelung, abgesenktem Fahrwerk, Leichtmetallfelgen, dem Radio „gamma“ sowie besonders edlen Sitzbezügen und einer Liegebank. Exklusiv: die fortlaufende Produktionsnummer der Serie auf der Fahrer- und Beifahrertür.

Der letzte T3 Limited Last Edition mit der Nummer 2500 steht nach der Techno Classica wieder im Automuseum Wolfsburg.

T1 Radarblitzer, Baujahr 1953
Weit zurück in die deutsche Wirtschaftswunderzeit führt der in Essen ebenfalls präsentierte T1 des Jahres 1953. Dieses ganz besondere Exemplar der Sammlung von Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer war der erste Bulli, den das Bundesland Niedersachsen als Radarblitzer für Schulungszwecke seiner Polizisten einsetzte. Nach dem der Wagen ausgedient hatte, verschwand er für 54 Jahre von der Bildfläche. Erst 2018 tauchte er in Hannover wieder auf und gelangte in den Besitz von Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer. Einem großen Publikum wird der Wagen erstmals auf der Techno-Classica gezeigt. Der Bulli-Radarblitzer versetzt die Autofahrer heute zum Glück nicht mehr in Angst und Schrecken, sondern gilt als wunderbar erhaltenes Puzzleteil der automobilen Welt von einst.

In dieser mobilen Amtsstube wurden die „Raser“ mit Hilfe des Radarmessgeräts VTG2 von Telefunken dokumentiert.

Kulinarische Stärkungen an den Pausen-Bullis
Weitere historische Bulli-Modelle auf dem Stand von Volkswagen Nutzfahrzeuge in Halle 4 bieten keine direkten Einblicke in die Vergangenheit, sondern – als stilsichere, moderne Umbauten für die Gastronomie – Getränke und Speisen zur Stärkung der Techno-Classica-Besucher: Am Currywurst-Bulli – einem 71er T2 – gibt es einen kulinarischen Klassiker als „Volkswagen Originalteil“: die legendäre „Volkswagen Currywurst“. Die dazu passenden kühlen Erfrischungen können am 64er T1 BECK’s-Bulli geordert werden. Wer danach Lust auf einen Nachtisch hat, der schlendert zum Kaffee-Bulli rüber – eine 67er T1 Pritsche. Dort bieten die Mitarbeiter von Volkswagen Nutzfahrzeuge nicht nur Espresso und Cappuccino an, sondern erstmals auch die neuen Bulli-Waffeln in Form der Frontpartie eines T1.

Frisch aus dem Bulli: Der Genuss der Volkswagen Currywurst ist für viele Besucher der Techno Classica schon zum Ritual geworden.

Tickets für die Techno-Classica können online unter http://www.technoclassica-tickets.de bestellt und direkt auf das Smartphone geladen werden. Weitere Infos zur Messe gibt es unter http://www.siha.de.

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 Bildnachweis. Volkswagen Nutzfahrzeuge 

Volkswagen Nutzfahrzeuge unterstützt das Bulli Summerfestival 2018


Der Countdown läuft: Am 2. August beginnt das zweite „Bulli Summerfestival“ in Wolfsburg. Die Location: Der Allerpark in der Volkswagen Stadt. Das Festivalgelände liegt direkt am Allersee mit eigenem Sandstrand. Auf den riesigen Grünflächen des Areals werden Bullis aus halb Europa zu sehen sein. Im letzten Jahr kamen rund 1.000 der Kult-Busse und -Camper nach Wolfsburg. Volkswagen Nutzfahrzeuge unterstützt auch 2018 das Festival und ist mit einem Spektrum verschiedener Camper dabei.

37870874_487340698374768_1486622411758501888_oUnter dem Motto „Wenn`s ein Bett hat, ist es ein Camper“, wird Volkswagen Nutzfahrzeuge Camper-Versionen der Generationen „T1“ bis „T6“ zeigen. Ein Modell dürfte dabei besonders im Rampenlicht stehen: der „T3“ als California. Das erste Modell der Reisemobil-Ikone ist 2018 genau 30 Jahre alt geworden und wird nun mit dem H-Kennzeichen der Oldtimer geadelt.

Wer sich für die Restauration eines Bulli interessiert, Rat oder den automobile Erfahrungsaustausch sucht, dem steht am gesamten Wochenende das Team von Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer zur Verfügung.

37781060_487340778374760_77631645544349696_oVerstärkung bekommen die Experten aus Hannover auf dem Stand zudem von den Mitgliedern der Gemeinschaft „Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer Aktiv“ – kurz VWNOaktiv. Es sind Fachleute, die früher unter anderem als Ingenieure für Volkswagen Nutzfahrzeuge tätig waren und heute im Ruhestand sind. Einige von ihnen haben zum Beispiel den T4 und T5 mit entwickelt. Seit 2011 engagieren sie sich für die Historie von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Im Rahmen des „Bulli Summer Festival“ wird das VWNOaktiv-Team auch im Automuseum verschiedene Bulli bezogene Führungen anbieten.

Für die Tagesgäste ist der Eintritt zum Festival-Gelände kostenfrei. Und zwar inklusive des mehrtägigen Musik- und Showprogramms auf den Festival-Bühnen (Headliner ist in diesem Jahr der deutsche Songwriter „Pohlmann“ mit Band). Nur wer mit seinem Bulli im Summercamp übernachten will, muss einen Stellplatz buchen. Besucher, die es sportlich mögen, können zudem Beachvolleyball spielen, Wakeboarden oder im Hochseilgarten des Allerparks klettern. Nicht verpassen: Die schönsten Bullis aller Generation werden in mehreren „Show & Shine“-Wettbewerben vorgestellt und ausgezeichnet.

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Das Bulli Summerfestival beginnt am Donnerstag (2. August) ab 16:00 Uhr und klingt am Sonntagnachmittag aus (5. August).
Die Location fürs Navi: Allerpark 4, 38448 Wolfsburg.
Weitere Infos: bullisummerfestival.de.

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Volkswagen T1 Kastenwagen „Sofie“.


Der Bulli erhielt den internen Werkscode: Typ 2, später dann ergänzt um den Zusatz Transporter 1 (T1). Seite 1950 sind sechs Generationen der T Reihe vorgestellt worden. Eine unglaubliche Erfolgsgeschichte in aller Welt. Die Transporter von VW erfreuen sich sowohl bei Unternehmen wie auch für Freizeit und Familie grosser Beliebtheit.

Geschichte

Mit der Fahrgestellnummer 20 1880 lief der T1 „Sofie“ am 05. August 1950 vom Band im Wolfsburger Volkswagen Werk. Nach Start der Produktion am 8. März 1950 ist Sofie der 1.880ste T1. Sofie wurde 1950 an die Hildesheimer Hutfabrik J.C. Kornacker ausgeliefert und 23 Jahre lang als Auslieferfahrzeug eingesetzt. 1973 erwarb ein privater Autosammler das Fahrzeug. Bis 1992 wurde Sofie nicht bewegt und nach Auflösung der Sammlung an einen Bulli-Fan aus Dänemark verkauft. Der restaurierte das Fahrzeug fachmännisch und nahm an Ausfahrten und Rallyes teil, bevor Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer 2014 den T1 erwarb.

Den Namen „Sofie“ gab ihr der dänische Vorbesitzer in Anlehnung an den ersten T1, der jemals an das dänische Königreich ausgeliefert wurde. Auch dieses Fahrzeug hieß Sofie.

Technische Daten

  • Baujahr: 1950
  • Fahrgestellnummer: 20 1880
  • Motor: Luftgekühlter 4-Zylinder-4-Takt-Boxermotor im Heck
  • Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h bei 3.300 U/min
  • Hubraum: 1.131 ccm
  • Leergewicht: 990 kg
  • Zuladung: 760 kg
  • Leistung: 18 kW/25 PS bei 3.300 U/min
  • Abmessung: Länge 4.100 mm x Breite 1.700 mm x 1.900 mm

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Reisen auf eigener Achse – 30 Jahre California, mit dem Bus in die Freiheit.


Vor 30 Jahren kam der erste California auf den Markt. Es war der Start einer einzigartigen Erfolgsgeschichte. Volkswagen Nutzfahrzeuge feiert den Geburtstag der Reisemobil-Ikone auf der Techno-Classica in Essen (21. bis 25. März). Motto: „UNTERWEGS ZUHAUSE“. Ein Highlight ist dabei die Präsentation eines Ur-California im Neuwagenzustand – ein T3 des Jahres 1988.

Der California ist das erfolgreichste Reisemobil seiner Klasse, eine automobile Lebenseinstellung, ein Plädoyer für die Freiheit. Über vier Generationen wurden bislang 157.500 California verkauft. Ein wichtiges Detail verbindet dabei die Modelle von heute mit dem T3 der ersten Generation: das Aufstelldach. Ein Zelt in fast zwei Metern Höhe. Mehr braucht es nicht, um als California-Reisender wo auch immer auf der Welt zu sagen: „Home is where we park our camper“.

Retrospektive – die Ursprünge des California

Die Geschichte des California beginnt 1988 mit einem Reisemobil-Sondermodell auf der Basis der Transporter-Generation T3. Im Spätsommer wird dieser erste California auf dem Caravan Salon in Essen präsentiert. Es ist ein Jahr, durch das Whitney Houston die Globetrotter via Autoradio mit „One Moment in Time“
begleitet und Tom Cruise zusammen mit Dustin Hoffman in „Rain Man“ brilliert. In Deutschland ist Helmut Kohl Kanzler und in den USA Ronald Reagan Präsident.

Bestellt werden kann der erste California in den zwei Farben „Pastellweiß“ und „Marsalarot“. Die Interieur-Designer zeigen mit der weißgrauen und klar gestalteten Küchenzeile Stilbewusstsein. 39.900 DM kostet das Reisemobil. Der attraktive Preis, clevere Detaillösungen und die unverwüstliche Technik des Bulli machen den California sofort zum Bestseller – bereits im ersten Jahr sind 5.000 Exemplare verkauft. In der Folgezeit entwickelt sich der California vom Sondermodell zur eigenen Modellreihe, wird immer beliebter und überzeugt in nur drei Jahren 22.000 Reisemobilisten.

Der Wechsel vom T3 zum T4 gleicht im August 1990 einer technischen Revolution. Denn nach vier Jahrzehnten heckgetriebener Transporter mit Vierzylinder-Boxermotoren drehen die Nutzfahr-zeugspezialisten von Volkswagen den Spieß einfach um: Sie setzen den Motor nach vorn und treiben von dort aus die Vorderachse an. Damit ändert sich alles: das Design, das Fahrwerk, die Motoren und das Raumangebot. Vor allem im Heck gibt es nun deutlich mehr Platz. Und den nutzt der 1990 startende California T4 perfekter als jedes andere Reisemobil dieser Zeit aus. Slogan der Anzeigenmotive zur Markteinführung: „Hotel California. Ruhige Lage, komfortable Ausstattung, Panorama garantiert.“ Eine Anspielung an den Song der Eagles und das darin besungene Hotel in West-Hollywood. Wie „Hotel California“ wird auch der California T4 ein Hit und verkauft sich bis 2003 in rund 39.000 Exemplaren.

Es folgt mit dem T5 eine neue Komfortdimension der kompakten Reisemobile. Und doch bleibt auch dieser California dem innovativen Raumkonzept des Ur-California treu. Rund 55.000 mobile Menschen entscheiden sich bis 2015 für einen California T5, der längst der erfolgreichste Camper-Van seiner Klasse ist. Noch 2015 folgt der California T6; er stößt mit seinen zahlreichen Assistenzsystemen und maximaler Konnektivität die Tür in die Zukunft der Reisemobile auf. Auch dieser California wird zum Bestseller und bricht 2017 mit 15.155 Neuzulassungen den Jahresrekord der Modellreihe.

Fakt ist, dass die California von einst niemals zu gewöhnlichen Gebrauchtwagen wurden, sondern zu Klassikern ihrer Epochen reiften. In Deutschland erhalten die ersten California T3 gerade den Oldtimer-Status und damit das H-Kennzeichen. Die Chancen stehen gut, dass auch die folgenden Generationen in diese Hall of Fame der Klassiker aufgenommen werden. Denn alle California – ganz gleich ob Baujahr 1988 oder 2018 – besitzen Kultstatus. Und der ist zeitlos.

Wer übrigens beim Blick in die Bordküche des auf der Techno-Classica gezeigten California T3 Appetit bekommt, der ist auf dem Stand von Volkswagen Nutzfahrzeuge in Halle 7.0 ebenfalls bestens aufgehoben. Denn dort wird das „Volkswagen Originalteil“ serviert – die legendäre Currywurst. Mit in Essen dabei ist zudem ein „Becks“-Bulli von 1963 – an dem können sich die Messe-Besucher mit dem passenden Getränk zum „Volkswagen Originalteil“ versorgen.

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Reisen auf eigener Achse – die erste Generation: Der T1


  • – die Camping-Box
  • T2 – Helsinki und Berlin
  • T3 – California, der erste eigene
  • T4 – California, eine ganze Produktreihe
  • T5 – California, der Pkw unter den Reisemobilen

Wir schreiben das Jahr 1951. Die Bundesrepublik Deutschland und die D-Mark sind drei Jahre alt. Arbeitslosigkeit, Kriegsgefangene und Wohnungsnot sind die Schlagzeilen der Zeit. Auf der politischen Bühne bewegt sich Konrad Adenauer unisono als Bundeskanzler und Außenminister. Sein erster offizieller Staatsbesuch: eine Reise nach Italien. Vorreiter einer Massenbewegung? Noch nicht! Einem Arbeiter von Volkswagen stehen zwei Wochen Urlaub zu. Er verbringt sie daheim, im eigenen Garten oder besucht vielleicht die erste IAA in Frankfurt.

Eine kleine Bar wird gegen Mehrpreis geliefert; unter der Haube aus Plexiglas haben zehn Cocktailbecher verschiedener Größe Platz.

Der VW Bus ist erst seit einem Jahr auf dem Markt. Sein Grundpreis. 5975 Mark. Es gibt ihn als Kastenwagen und Kombi. Und seit neuestem als Samba: So nennt der Volksmund den feinen kleinen Reise-Bus mit Rundum- und Dachrandverglasung sowie einem großen Schiebeverdeck. „25 Fenster und ein Schiebedach“, wirbt Volkswagen. Pro PS hat der Samba also 1 Fenster, trotzdem ist er „…so recht ein echter VW: draufgängerisch und temperamentvoll, was er sich mit seinem starken Motor bei verhältnismäßig geringem Eigengewicht auch leisten kann.“ Generell warten 4,5 Kubikmeter ummantelter Raum auf die Aufgaben des startenden Wirtschaftswunders – oder auf die Ideen eines findigen Kunden: Sechs Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ordert ein Deutscher eine Wohneinrichtung für seinen Volkswagen Transporter. Damit setzt er den Startschuss zu einer Fahrzeuggattung, die ausziehen wird, um zunächst Europa und später die ganze Welt zu entdecken.

Prospekt 1956: „Autowandern mit eigenem Hotel! Das ist heute kein unerfüllbarer Wunschtraum mehr, kein Luxus, den sich nur wenige leisten können.“

Nur ein Jahr nach seinem offiziellen Debüt im Frühjahr 1950 schlägt der neue Volkswagen also eine zweite, parallele Karriere ein, die sein Image bis heute prägt: Der Transporter als Drehpunkt für Freizeit und Reise – my home , my castle. Ein solch mobiler Stützpunkt ist also erstmals ein Transporter Kombi. Er ist sicherlich nicht das erste Reisemobil, aber womöglich der erste Campingbus. Der Stammvater von vielen hunderttausend Campingbussen von Volkswagen und Ideenträger für tausende von Selbstausbauten, die so manchen Ausrangierten ein Zweitleben spendieren. Doch so umfangreich ist die Einrichtung 1951 noch nicht. Der erste Kunde erhält von Westfalia eine so genannte Camping-Box, eine herausnehmbare Einrichtung. Sie besteht aus einer Sitzbank im Fond vor dem Heckmotor, einem Schrank mit Rollladenverschluss über dem Motor, einem Sideboard hinter dem Fahrerhaus mit Auszug, einem Fach für den Benzinkocher und viele Polster, die zusammen mit der Heckbank eine Liegewiese für die Übernachtung ergeben. Bis zu drei Erwachsene haben im Fond passabel Platz. Überdies kann man das Sideboard mitsamt Polstern herausnehmen und in Haus oder Wohnung als Gästebett nutzen.

1950 schlägt der Volkswagen Bus eine zweite, parallele Karriere ein, die sein Image bis heute prägt: der Transporter als Drehpunkt für Freizeit und Reise.

Doch der Erfolg lässt noch auf sich warten. Ottonormal fehlt es noch an Zeit und Geld. Die Fertigung beginnt zuerst in kleinen Stückzahlen. Überliefert ist die erste offizielle Preisliste der Camping-Box von 1953: Das Sideboard kostet 595 Mark, der Kleiderschrank kommt mit 125 Mark hinzu. Für den Wasch- und Rasierschrank mit Spiegel und Abstellplatz für eine Emailleschüssel innen an der Doppelflügeltür sind 62,50 Mark zu bezahlen. 1955 gesellt sich die Camping-Box „Export“ hinzu: Sie unterscheidet sich von der Standardvariante durch eine Dachklappe und eine Gepäckgalerie dahinter auf dem Dach. Wieder ein Schritt von der demontierbaren Wohneinrichtung zum Reisemobil. Insgesamt bleibt die Camping-Box unter steter Weiterentwicklung genau zehn Jahre im Programm. So kommt unter anderem im Sideboard ein Gaskocher mitsamt Gasflaschen zum Einsatz. Zudem wächst analog zur Reduzierung des Motorraums die Größe des Kleiderschranks.

1955 gesellt sich die Camping-Box Exporthinzu: Sie unterscheidet sich durch eine Dachklappe und eine Gepäckgalerie dahinter auf dem Dach.

1956 begeistert sich der Prospekt für den mobilen Urlaub: „Autowandern mit eigenem Hotel! Das ist heute kein unerfüllbarer Wunschtraum mehr, kein Luxus, den sich nur wenige leisten können.“ Die Extras passen zum Wirtschaftswunder: „Eine kleine Bar wird gegen Mehrpreis geliefert; unter der Haube aus Plexiglas haben zehn Cocktailbecher verschiedener Größe Platz. Die Prost-Vitrine steht rüttelfest auf einem gleichzeitig als Serviertisch dienenden Kombischrank.“ Nur ein Jahr später nimmt Volkswagen den “VW-Campingwagen”, wie er jetzt heißt, ins eigene Programm. Den Ausbau gibt es weiterhin von Westfalia. Intern tragen die Ausbauten „SO“-Nummern, das Kürzel für „Sonderfahrzeuge“ in der Volkswagen-Nomenklatur. Weitere zwei Jahre später feiert man das erste Jubiläum: 1000 Volkswagen Campingwagen. Wieder zwei Jahre danach beläuft sich die Tagesproduktion auf immerhin zehn Camper am Tag.

Der erste Kunde von Westfalia erhält eine so genannte Camping-Box, eine herausnehmbare Einrichtung.

Zehn Jahre nach Erfindung der Camping-Box hat sich die Einrichtung längst zum kompakten Reisemobil gemausert. Die Betriebsanleitung preist das Reisemobil von 1961 so an: „Im VW-Campingwagen ist all das verwirklicht, was Sie sich schon immer gewünscht haben, wenn Sie vom unabhängigen, ungebundenen Reisen träumten.“ Und so sieht das rollende Heim inzwischen innen aus: Längsbank auf der linken Seite gegenüber der Schiebetür; mit Hilfe einer nach vorn schwenkenden Lehne wird die Sitzbank des Fahrerhauses geschickt in die Sitzgruppe integriert. Rechts über dem Motor ein Kleiderschrank, links der Kühlschrank. Dazwischen hat ein so genannter Schiebesitz Platz, der nachts auch als Kinderbett dient. Ein weiterer Platz für den Nachwuchs ergibt sich durch eine Hängematte quer im Fahrerhaus. Unverändert ist in der Flügeltür Platz für den Waschschrank mit Rasierspiegel und Abstellfläche für die Schüssel. Die allerdings besteht inzwischen nicht mehr aus Emaile, sondern aus Plastik. Selbstausbauer greifen inzwischen zum so genannten „Mosaik“-Programm. Es enthält alle notwendigen Möbelteile, um einen gebrauchten Transporter in ein vollwertiges Reisemobil zu verwandeln und ist ein voller Erfolg.

Zehn Jahre nach Erfindung der Camping-Box hat sich die Einrichtung längst zum kompakten Reisemobil gemausert.

1962 gibt es alternativ zu Holz erstmals pflegeleichte Kunststoff-Oberflächen für die Möbel, Amerika lässt grüßen. Eine Klappsitzbank im Heck mit Bettverlängerung über dem Motor ist zu dieser Zeit bereits die Basis der Liegefläche. Der Boxer im Heck stört deshalb überhaupt nicht, im Gegenteil: Er ist Voraussetzung für die hervorragende Raumausnutzung des Transporter. Überzähliges Gepäck kommt auf den Dachträger. Die Einrichtung gleicht im Prinzip den heute üblichen Grundrissen. Es gibt bereits den Dachstaukasten über der Klappsitzbank, unterschiedliche Küchenanordnungen, die Kühlbox und einen Wassertank mit einer Handpumpe. Zudem gibt es ein sich seitlich öffnendes Aufstelldach in zeitgemäßer Optik mit roten und weißen Längsstreifen. Es vergrößert den Lebensraum ganz erheblich, bietet Platz für zwei zusätzliche Liegeflächen, die einer Hängematte verdächtig ähnlich sehen, die Maße belaufen sich auf jeweils 180 x 59 Zentimeter. Das Aufstelldach verfügt außerdem über zwei große Plexiglasfenster und zwei Lüftungsklappen.

Betriebsanleitung 1961: „Im VW-Campingwagen ist all das verwirklicht, was Sie sich schon immer gewünscht haben, wenn Sie vom unabhängigen, ungebundenen Reisen träumten.“

Mitte der sechziger Jahre kostet die Wohneinrichtung für den Volkswagen Transporter knapp 2000 Mark. Und: „Wenn Sie mit diesem VW-Campingwagen unterwegs sind, brauchen Sie auf nichts zu verzichten.“ Der Campingbus als Traum-Reisemobil der sechziger Jahre. Zugegeben: Mit Klappsitzbank, Küche mit Kocher und Isolierbox, mit Wasserkanistern und elektrischem Licht im Wohnraum ist alles an Bord, was Urlauber im Campingbus benötigen. Zur Dachklappe und dem seitlich öffnenden Aufstelldach gesellt sich 1965 das Hubdach, eine der simpelsten Möglichkeiten, mehr Platz im Campingbus zu schaffen und um Luft und Licht hineinzulassen. Und hereinregnen kann es auch nicht. Ab diesem Jahr muss auch keiner mehr von den Vordersitzen außen herum laufen um ins Wohnabteil zu gelangen: Jetzt gibt es auf Wunsch einen Durchgang zwischen den Vordersitzen nach hinten.

In den 60er-Jahren entwickelt sich die Klappsitzbank im Heck mit Bettverlängerung über dem Motor zur Basis der Liegefläche.

Die Amerikaner fliegen auf den Käfer, ihren Beetle, genauso fliegen sie auch auf den Campingbus von Volkswagen. Der kompakte Transporter steht nahezu konkurrenzlos da. Bis 1967 zum Fertigungsende des T1, der ersten Generation des Transporter, liefert Volkswagen mehr als 15 000 Campingbusse in die USA, mehr als tausend sind es allein 1967, im letzten Jahr der großen Karriere des ersten Volkswagen Transporter. Der VW-Campingwagen ist in dieser Zeit als Freizeitfahrzeug längst ein Renner: Aus den etwa zehn Campingbussen am Tag um 1960 hat sich inzwischen eine Serienfertigung von durchschnittlich 70 Fahrzeugen pro Tag entwickelt. Wie sehr vor allem die Amerikaner den Campingbus lieben, zeigt ein Beispiel: 1987 wandert ein 59er Bus ins Henry-Ford-Museum in Dearborn/USA. Die ganzen 28 Jahre war der Campingbus im Besitz einer einzigen Familie, wurde zwischendrin sogar vererbt.

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20.000 Kilometer – Bulli-Fans aus Malaysia besuchen Werk Hannover.


Es ist die Bulli-Reise ihres Lebens: drei Monate, zwei Kontinente, 20.000 Kilometer und ein Ziel: das Werk von Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover. Anfang März starteten fünf Bulli-Fans von ihrem Heimatland Malaysia mit ihren drei Bullis und einem VW Käfer. Jetzt waren sie Gast am Standort Hannover, durften mit ihren Oldtimern sogar in die Produktionshallen und sahen sich die Fertigung der aktuellen T-Baureihe an.

 Cliften Nathaniel (T2), Terence Moses (T1), Stephen Pang (T1), Monica Xavier und Udhaya Kumar (Käfer) haben es geschafft. Stolz fahren sie mit ihren Kultfahrzeugen auf das Werksgelände. Sie werden von Friedrich Mattiszik (Geschäftsstelle Werkmanagement) herzlich empfangen. „Wir wissen, dass wir Bulli-Fans auf der ganzen Welt haben. Aber, dass sie aus so einer Entfernung mit ihren Oldtimern anreisen – das gab es noch nie. Es ist uns eine Ehre, dass wir diesen weitgereisten Fans unser Werk zeigen können. Es ist ja sozusagen die Geburtsstätte der allermeisten Fahrzeuge der T-Baureihe.“

Stephen Pang: „Für uns geht ein Traum in Erfüllung. Wir wollten immer dahin, wo die Bullis gebaut werden. Denn jetzt wissen wir nicht nur, wie sich Qualität fährt, sondern wo sie über Fahrzeuggenerationen hinweg entsteht. Beeindruckend, wie groß die Fabrik ist und wie perfekt hier Mensch und Roboter zusammen arbeiten.“ Gemeinsam mit weiteren Fans der T-Baureihe sehen sie sich die Produktion genau an.

Endlich mit ihren Bullis im Werk: Friedrich Mattiszik (2.v.li.) begrüßt die Gäste Udhaya Kumar, Terence Moses, Monica Xavier, Stephen Pang und Cliften Nathaniel (v.li.).

Auf ihrer Route mit den Bullis (zwei Fahrzeuge Bj. 1967, ein Fahrzeug Bj. 1978) ging es über Thailand, Laos, China, Russland über Stock und Stein nach Europa. Terence Moses: „Bullis sind einfach unverwüstlich. Und wenn es mal was zu reparieren gibt, können wir es meist selbst erledigen.“ Denn auf den vollgepackten Dachgepäckträgern stapeln sich neben unzähligen Koffern auch Reifen, Ersatzteile und Werkzeug-Sets.

Ein weiteres Highlight für die malaysischen Bullibesitzer war am Wochenende das VW-Oldtimertreffen in Hessisch-Oldendorf (Niedersachsen). Rund 45.000 Fans bewunderten hier die rund 900 Fahrzeugschätze aus 28 Ländern, darunter auch die aus Malaysia. Denn für Fans steht fest: Bullis sind mehr als nur Autos. Sie sind Liebhaberstücke und gehören zu einem Lebensgefühl.

Nach ihrem Zwischenstopp in Niedersachsen geht es für die Bulli-Fans aus Malaysia gleich weiter. Unter anderem nach Belgien, Frankreich und Skandinavien. Denn auf ihrer weiten Reise haben sie sich noch eine weitere Mission auferlegt: Mit ihrer Charity-Aktion „#Live2Drive“ wollen sie Gutes bewirken und Kindern eine Freude machen. Dafür besuchen sie Waisenheime in verschiedenen Ländern und engagieren sich auf diversen Wohltätigkeits-Veranstaltungen. Nach insgesamt 50.000 Kilometern soll die Reise mit ihren Oldtimern wieder in Malaysia enden.

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