Bulli zum Zweiten: 55 Jahre T2.


 

Vor 55 Jahren übernimmt der T2 das Steuer der Nutzfahrzeug-Erfolgsstory bei Volkswagen. Im August 1972 kommt die zweite Generation des Transporters auf den Markt. Und der neue Bulli ist gekommen, um zu bleiben – 46 Jahre lang.

Der Laderaum hinter den Sitzen misst fünf Kubikmeter.

Er ist der Zweite in der Familie der Volkswagen Transporter und löst 1967 – nach 17 Jahren und rund 1,8 Exemplaren – den Typ 2 Transporter 1 ab. Von Anfang an ein Hannoveraner, rollt der T2 im Nutzfahrzeugwerk vom Band. Mit gewohnt liebenswert runden Kulleraugen blickt die neue Generation Transporter in die Welt. Ein Stück gewachsen und mit erstmals durchgängiger, gewölbter Panorama-Windschutzscheibe verspricht der neue Transporter schon auf den ersten Blick gute Aussichten. 

Am laufenden Band.

Er behauptet sich als würdiger Nachfolger des T1. Seine große Variantenvielfalt und robusten Eigenschaften machen den T2 zum Verkaufsschlager. Und er wird zum Bulli, der das Lebensgefühl seiner Zeit verkörpert. Als Symbol für grenzenlose Freiheit auf vier Rädern wird vor allem der Bus schnell zur Flower-Power-Ikone, die das Aufbruchsstreben einer ganzen Generation verkörpert wie Jimmy Hendrix’ Gitarre, Woodstock oder der Marsch auf Washington. 

Macht auf den Bulli.

Dass Volkswagen mit dem T2 Großes vorhatte, macht sich bereits an Abmessungen und Ausstattung bemerkbar: Die Fahrerkabine ist komfortabler geworden. Die Karosserie ist bei identischem Radstand von 2,40 Metern und unveränderter Breite auf 4,42 Meter in die Länge gewachsen, die maximale Nutzlast hat sich auf 1.000 kg erhöht. Der Aufbau des T2 besteht nicht mehr nicht aus einer einteiligen Blechhülle mit eigenständigem Bodenrahmen, sondern ist doppelwandig ausgeführt. Das verleiht dem Fahrzeug eine deutlich höhere Steifigkeit. Deutlichen Fortschritt verzeichnet das Fahrwerk, speziell die Doppelgelenk-Schräglenker-Hinterachse sorgt für ein neues, sichereres und komfortableres Fahrgefühl, mit dem diese neue Typ 2 Generation nah an den Pkw-Standard jener Zeit heranrückt. Die seitliche Schiebetür, die beim Schließen den charakteristischen „Bulli-Sound“ fabriziert, ist nun Serie.

Für Spezialisten.

Antriebstechnisch bleibt es beim Käfer-Konstruktionsprinzip, das sich schon beim Vorgängermodell bewährt hatte. Unverändert sitzt im Heck ein luftgekühlter Vierzylinder-Otto-Boxermotor. Dessen Hubraum ist im Vergleich zum Vorgänger durch eine Erhöhung der Zylinderbohrung von 1.493 ccm auf 1.584 ccm vergrößert wurde. Der durch diese Maßnahme um knapp 100 ccm gewachsene Motor leistet dadurch 35 kW (47 PS) – 3 PS mehr als im T1.  

Große Vielfalt.

Um die Aufhängung des Boxermotors im Heck zu ermöglichen, wird ein zusätzlicher hinterer Querträger eingebaut. Die zur Kühlung des Aggregats benötigte Luft wird über ausgestellte seitliche Öffnungen am Heck zugeführt. Sie befinden sich in Fensterhöhe an den hinteren Wagenecken und verleihen der Heckpartie ihre charakteristische „Pausbackenform“.

Der Bulli wird 55.

Dienen sollte der T2 wie die Modellbezeichnung „Transporter“ bereits aussagt, zunächst in erster Linie dem Transport von Lasten – vorzugsweise von Material und Arbeitsutensilien von Handwerkern oder Waren wie Elektrogeräten, die es auszuliefern gilt. Zeugen dieser ursprünglichen „Zweckbestimmung“ sind die seinerzeit sehr beliebten Karosserievarianten des Pritschen- und Kastenwagens oder der Kombi als mit Fenstern versehene Variante des Kastenwagens. 

Guter Kollege.

Im Laufe seiner Karriere wird dieser Transporter deutlich an Statur gewinnen. Mehr denn je ist er nicht „nur“ Transporter sondern auch Großraumlimousine. Und er präsentiert sich als ideale Basis für Reisemobile. Ein wichtiges Argument für den weiterhin überwältigenden Erfolg des Transporters lieferte die große Angebotsvielfalt: Ausgehend von acht Grundmodellen bietet Volkswagen den T2 schon ab Werk in 17 verschiedenen Ausführungen an.

Reisefreuden mit dem T2b.

Mehr Leistung und Wärme: Mit der Modellpflege kommen ab Mitte 1971 neben leistungsstärkerem Flachmotor mit Doppelvergaser – eine Weiterentwicklung des aus dem Volkswagen 411/412 bekannten Motors mit bis zu 51 kW (70 PS) in der 2,0-Liter-Variante – als Sonderausstattung ein elektrisches Zusatzgebläse für die Heizung und eine verbesserte Warmluftführung im Fahrgastraum hinzu. Sie sorgten dafür, dass es auch auf langen Fahrten in den hohen Norden oder gar dem Trip ins Hippie-Paradies Indien den Insassen stets warm ums Herz blieb.

Campingfreuden.

Mit „Ferien mit dem VW-Campingwagen“, preist der Prospekt im Januar 1968 bereits vier Varianten mit den schlichten Bezeichnungen VW-Campingwagen 60 und 62 an. Der Grundpreis für die Wohneinrichtung liegt bei 1.790 D-Mark.

Der Transporter der zweiten Generation (T2) war in Europa und Amerika auch als Wohnmobil sehr beliebt.

Vor allem die Amerikaner begeistern sich für das kompakte Freizeitfahrzeug made in Germany. Bereits 1968 werden durchschnittlich 100 Campingbusse am Tag gefertigt, ein Viertel der Transporter-Jahresproduktion geht in Frachtschiffen von Emden aus über den Atlantik in die USA. Die Fahrzeuge für den heimischen Markt und Europa werden in Hannover gebaut, in Emden die Wagen für den Export in die USA. Die Produktion läuft auf vollen Touren: 1969 verlässt der 50.000. Campingbus das Band, zwei Jahre später bereits der 100.000. Von 1966 bis 1970 vervierfacht sich der Export der Campingbusse auf knapp 20.000 Exemplare im Jahr, rund 95 Prozent davon sind für Nordamerika bestimmt. Zum Vergleich: Die Inlandszulassungen für Volkswagen Campingbusse  überschreiten erstmals 1969 die Marke von 1.000 Exemplaren. 1972 erreicht der USA-Export mit 72.515 Transportern einen historischen Höchststand, etwa ein Drittel davon sind Campingbusse. 

Ein Viertel der Transporter-Jahresproduktion schwimmt in riesigen Frachtschiffen von Emden aus über den Atlantik in die USA.

Cooler Bulli: Der T1 und T2 sind inzwischen auch gesellschaftlich zu einem Statement geworden, woran vor allem der nordamerikanische Markt Anteil hatte. Das deutsche Reisemobil mit dem sympathischen Gesicht wird zum Gefährt der amerikanischen Antikriegsbewegung. Als kultureller Re-Transfer erreicht das Flower-Power-Image des Bullis auch Europa, wo ein Bulli seither zum regelrechten Symbol für einen ungezwungenen Lebensstil wurde. 

In den 70er-Jahren kombinieren die Amerikaner die eigenhändische Fahrzeugüberführung mit einer Rundreise durch das gute alte Europa.

Aufgrund seiner sprichwörtlichen Unverwüstlichkeit, seiner ausgeprägten „Do-it-yourself-Freundlichkeit“ und der überaus guten Teileversorgung bleibt der Bulli auch nach dem Abklingen der Hippie-Bewegung weltweit das Auto für Individualisten, Camping- und Naturliebhaber aller Art. Als speziell in der Surferszene beliebter Campingbus wird der T2, nicht zuletzt in Form von unzähligen individuellen Umbauten, zum Inbegriff von Sommer, Freiheit und kalifornischem Lebensstil – und letztlich zum automobilen Mythos, der er bis heute ist.

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Bildnachweis: Volkswagen AG

Als das Tier im Käfer erwachte – die legendären Salzburg-Käfer


Wie lange hatten sie warten müssen, die gusseisernen Käferliebhaber, bis jemand sie an die Hand nahm und aus dem Tal der Tränen führte. Ihnen endlich einmal zeigte, wozu ein Käfer fähig ist, wenn er nur richtig angefasst wird. Bei den Tunern hatte das Lichtlein ab und zu gefackelt, aber jetzt, Anfang der 70er, als das Zauberwort Porsche Salzburg am Himmel steht, brannten die Herzen der Fans lichterloh.

Fast 20 Jahre lang war Motorsport bei Volkswagen tabu. Dann kam Luise Piëch. Die Tochter von Ferdinand Porsche und Chefin von Volkswagen Österreich gab 1965 grünes Licht für den Aufbau einer Motorsportabteilung. Ziel: Mehr Absatz von Porsche und Volkswagen in Österreich. Was folgte, waren neun schöne Jahre intensiver motorsportlicher Aktivitäten, die ihren Höhepunkt in der goldenen Ära von Porsche Salzburg zwischen 1971 bis 1973 fanden. Besonders gefördert wurde der Käfer, der zu dieser Zeit als 1302 und 1303 mit McPherson-Federbeinen und Schräglenkerhinterachse auf dem Gipfel seiner technischen Entwicklung stand. Diese Förderung zahlte sich aus: Anfang der 70er mischten die berühmten Salzburg-Käfer den nationalen wie europäischen Rallyesport gewaltig auf. Am Steuer waren ehrgeizige Profis, die mindestens mit einem Klassensieg nach Hause kommen wollten. Die Fans waren Feuer und Flamme für die in der Regel querstehenden silbernen Hecktriebler mit schwarzen Hauben, den rot-weiß-roten Streifen und der damals so geschätzten Batterie von Zusatzscheinwerfern auf der vorderen Stoßstange. Die Motorsportabteilung von Porsche Salzburg residierte in der Salzburger Alpenstraße. Rennleiter war Gerhard Strasser, ein früherer Motorradrennfahrer auf Norton. Herz und Hirn der Tuning-Aktivitäten war Motorenzauberer Paul „Pauli“ Schwarz: Sein Spezialgebiet: Nockenwellen. Zum Team gehörten weiterhin sieben handverlesene Monteure und ein beneidenswerter Lehrling. Das Budget bestand aus Eigenmitteln und Sponsoreneinnahmen. Die Wolfsburger Konzernmutter wirkte nur im Verborgenen, in dem sie z. B. Homologationen wie die der Trockensumpfschmierung ermöglichte. 1972 verfügte die Alpenstraße über elf Käfer 1302 S in Gruppe 2 Spezifikation. „Pauli“ Schwarz machte als Achillesferse für den sportlichen Betrieb eines Käfers zunächst die Motorschmierung aus. Bei hohen Kurvengeschwindigkeiten und Lastwechseln schwappte das Öl in der flachen Ölwanne am Saugrohr der Ölpumpe vorbei und der Schmierfilm drohte abzureißen. Nur ein Vergaser, lange, einem Hirschgeweih nicht unähnliche Ansaugrohre sowie kurze Öffnungszeiten der Ventile waren weitere Schwächen. Dadurch wurden die Brennräume nur unzureichend befüllt, der Käfermotor bot nur eine magere Literleistung. Hier setzte „Pauli“ Schwarz an.  

Wie aus dem Käfer ein gefährliches Tier wurde:

Der Motor: Der Motor wurde durch Übermaßkolben bis zur Hubraumgrenze mit 1.599 ccm vergrößert. Abgeschliffene Zylinderköpfe erhöhten die Verdichtung von 7,3 auf 9,1:1. Die Einlasskanäle wurden erweitert und an die beidseitigen Ansaugstutzen von Sauer und Sohn angepasst. Zusätzlich wurden die Einlassventile erheblich von 35,5 auf 40 Millimeter vergrößert. Auslassseitig wurden die Kanäle poliert, die Ventile blieben unverändert. Die Pleuel wurden ausgewogen, die Kurbelwelle feingewuchtet. Herzstück der Verbesserungen war der Umbau auf eine Trockensumpfschmierung mit sieben Liter Ölinhalt (statt 2,5 Liter in der Serie). Die Gemischaufbereitung erfolgte zu Anfang über zwei Solex Doppelvergaser vom Porsche 912, später über zwei Weber 46 IDA aus dem Porsche 904.

Als Krönung der Umbauten am Motor schliff „Pauli“ Schwarz die Nockenwellen in geheimen Aktionen komplett um – angeblich in seinem schalldichten Privatkeller. Zudem gab es noch Platz hinter dem geschlitzten Frontblech für einen Ölkühler vom Porsche 908. Die Abgasanlage wurde strömungstechnisch optimiert, indem alle Durchgänge der Serienanlage erweitert und die Siebe aus den Endrohren entfernt wurden. Lohn der Mühen waren 120 bis 128 PS bei 7.000 U/min aus dem 1600er Käfermotor und genug Dampf ab 2.000 U/min.

Die Kraftübertragung: Zuerst wurde ein Vierganggetriebe mit langem ersten Gang eingesetzt, dessen Radsätze aufwändig vom österreichischen Getriebespezialisten Schafleitner gefertigt werden mussten. Ab Anfang 1972 folgte sukzessive das neu homologierte 5-Ganggetriebe des Porsche 914 mit einer 80%-Sperre. Damit hatte man Zugriff auf die vielfältigen Porsche-Zahnradpaarungen.

Das Fahrwerk: Das werksseitige Käferfahrwerk dämpften Bilstein-Sportstoßdämpfer und auf 5,5 Zoll verbreiterte Serienfelgen, die mit der Dimension 155 SR 15 bereift wurden. Die Bremsen blieben erst im Serienzustand. Später verbesserten immerhin Komponenten aus dem Typ 3 die Verzögerung. Die Handbremse funktionierte entgegengesetzt zur Serienfunktion: Sie arretierte nur bei Knopfdruck. 1973 wurde mit dem Einbau eines hinteren Stabilisators experimentiert. Die Käfer der 73er Elba-Rallye sollen hinten sogar über verstärkte Drehstäbe des Volkswagen Variant verfügt haben. Der Aufbau: Der vordere Kofferraum bestand beim Salzburg-Käfer aus einem 80-Liter-Alutank, der den unbändigen Durst des Hecktrieblers stillen musste: bis zu 25 Liter/100 km wurden bei der Rallyehatz gemessen. Eine Domstrebe sorgte für erhöhte Steifigkeit. Die Piloten saßen auf Scheel-Sportsitzen und drehten an einem stark geschüsselten Indianapolis-Lenkrad. Der Motor wurde über einen Aufsatzdrehzahlmesser kontrolliert, dazu gab es drei Anzeigen für das Motoröl: Für Stand, Druck und die Temperatur. Der Öltank der 1303-Versionen wurde im Rücksitzraum platziert, deshalb waren diese als Zweisitzer homologiert. Beim 1302 wurde der Öltank im linken hinteren Radhaus untergebracht, die Homologation erfolgte deshalb als 4-Sitzer. Die Homologation: Die Käfer des Zeitraums 1971 bis 1973 wurden alle nach Gruppe 2-Spezifikation (verbesserte Tourenwagen) aufgebaut. Zum Einsatz kam der Volkswagen 1302 S, im Laufe des Jahres 1973 wurde er vom 1303 S abgelöst.

Wer unter Rennleiter Gerhard Strasser ans Steuer wollte, musste erstens Österreicher und zweitens schnell sein. Unter seiner Leitung errang das Porsche Salzburg Team beachtliche 15 Gesamtsiege. 1971 und 1972 gewannen die Salzburger Käfer die österreichische Staatsmeisterschaft. 

Das erfolgreichste Jahr der Salzburger Silberlinge sollte auch ihr letztes werden: Bei der österreichischen Jänner-Rallye 1973 lagen auf den Plätzen eins bis fünf ausschließlich Rallye-Käfer, davon Platz eins bis drei für Porsche Salzburg. Strasser jubelte: „Unsere Jungs sind so geblosn!“ Im Mai erkämpfte ein Käfer bei der Akropolis-Rallye immerhin den 5. Platz. Aber es gab in Hellas auch Ausfälle: Harry Källströms Käfer verschluckte ein Stück Papier in seinem Gebläserad, was erst zu Vibrationsbrüchen und dann zum Motorentod führte. Tony Fall, streckenweise auf dem 2. Platz, stoppte trotz Trockensumpfschmierung ein defektes Kurbelwellenlager – aus! 

Der größte Erfolg eines Porsche Salzburg-Käfers bleibt der Gesamtsieg bei der Rally dell’Isola d’Elba im April 1973, einem Lauf zur europäischen Rallyemeisterschaft. Das Siegerauto pilotierte Achim Warmbold, der erfreut feststellte, dass sein Käfer auf den Bergauf-Spitzkehren die Bestmarken setzte. 

Das endgültige Aus der Salzburger Motorsportabteilung kam 1974. Hoffnungen als offizielle Volkswagen-Sportabteilung des Wolfsburger Autobauers internationale Rallyes zu bestreiten, erfüllten sich nicht. Zum einen passte Motorsport schlecht in die Zeit der Ölkrise, zum anderen setzte Volkswagen seine Zukunft auf wassergekühlte Autos: Der letzte in Wolfsburg gebaute Käfer verließ am 1. Juli 1974 das Werk. 

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Bildnachweis: Volkswagen AG/Porsche Austria 

Vor 60 Jahren: Fußball-Legende Pelé zu Besuch im Volkswagen Werk Wolfsburg


Der 3. Juni 1961 ist für Volkswagen und viele Wolfsburger in die Geschichte eingegangen: Fußball-LegendePelé war zu Gast in der Stadt und im Werk Wolfsburg. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums dieses besonderen Ereignisses hat Volkswagen das Archiv geöffnet und Bilder erschlossen, die bislang unveröffentlicht waren.

Vor 60 Jahren: Fußball-Legende Pelé zu Besuch im Volkswagen Werk

Faszination am Schnittmodell eines Käfers: Mitglieder der FC Santos-Delegation gehen ins Detail.

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Bildnachweis: Volkswagen AG

Vor 70 Jahren übergab Großbritannien die Treuhänderschaft über Volkswagen an die Bundesrepublik Deutschland.


Vor 70 Jahren, am 8. Oktober 1949, übergab die britische Militärregierung die Treuhänderschaft über die Volkswagenwerk GmbH an die Bundesrepublik Deutschland. Der junge westdeutsche Staat, kurz zuvor mit der Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 gegründet, beauftragte seinerseits das Land Niedersachsen mit der Verwaltung.

Die Handelsorganisation – Im Oktober 1946 begannen die Briten mit dem Aufbau eines Händlernetzes in der britischen Besatzungszone. Den Beginn markierten zehn Vertriebszentren sowie 28 Händlerbetriebe. Ende 1948 gab es bereits 234 Händler, die in den drei westlichen Besatzungszonen rund 15.000 Autos verkauften.

Zwei starke Käfer und ein Abenteuer über 1.000 Meilen: Volkswagen bei der Mille Miglia 2019.


Die Mille Miglia ist das berühmteste Straßenrennen der Welt. Seit 1927 führt die Traditionsveranstaltung über 1.000 Meilen (etwa 1.600 km) von Brescia nach Rom und zurück, in diesem Jahr vom 15. bis 18. Mai. Volkswagen macht zum Produktionsende des Beetle die Erfolgsgeschichte des Käfers noch einmal erfahrbar – und geht mit zwei zeitgenössischen Klassikern bei der legendären Mille Miglia an den Start.Wenn sich am 15. Mai das norditalienische Brescia in ein automobiles Freiluftmuseum verwandelt, werden unter den 430 Klassikern auf der Piazza della Vittoria auch besondere Volkswagen Käfer zu finden sein. Die „Maggiolino“, wie die Italiener sie liebevoll nennen, starten für Volkswagen. Die Mille Miglia ist keine Spazierfahrt, sondern ein Rennen, in dem schnell und kompromisslos gefahren wird: 1.600 Kilometer in drei Tagen, von Brescia nach Rom und zurück.

Der rennsportliche Ehrgeiz liegt in der Historie begründet: Die Mille Miglia wurde erstmals im Jahr 1927 veranstaltet und galt bis zu ihrem vorläufigen Ende 1957 als eines der längsten und härtesten Rennen weltweit. Die besten Fahrer ihrer Epoche kämpften mit ihren Fahrzeugen um Sieg und Ruhm. 1977 wurde die Mille Miglia zu neuem Leben erweckt. Sie wird auch das „schönste Rennen der Welt“ genannt. Die Leidenschaft, mit der die „Mille“ in Italien zelebriert wird, ist legendär: Auf der Strecke feuern Hunderttausende Zuschauer die Teams an.

1951 Pretzel Beetle “Mille Miglia”: The Beetle was assembled according to the original documents for Strähle’s car and took part in the 2011 Mille Miglia for Volkswagen.

Käfer mischen den italienischen Klassiker auf
Volkswagen hat die Geschichte der Mille Miglia in den 1950er-Jahren mitgeprägt. Leistungsstarke Käfer waren nicht zuletzt dank ihrer Zuverlässigkeit viel weiter vorn anzutreffen als von der stärker motorisierten Konkurrenz erwartet. So überraschte 1954 Paul-Ernst Strähle mit seinem „Dapferle“: Er verbaute Teile des Porsche 356 in den 1948er Serienkäfer und erzielte mit einem Sieg in der 1300-ccm-Klasse und Drittplatzierung in der 1500 ccm-Klasse einen Überraschungserfolg.

2019 startet Volkswagen mit doppelter Käfer-Dynamik. Der Brezel-Käfer von 1951 sowie der 1956er Ovali-Käfer sind nach historischem Vorbild modifiziert. Das Reglement ist streng: Es dürfen ausschließlich Fahrzeuge teilnehmen, die nachweislich zwischen 1927 und 1957 bei der Mille Miglia dabei waren und die mit allen Teilen den Originalen entsprechen. Der diamant-grüne Ovali-Käfer wurde exklusiv für seinen Einsatz 2011 und 2012 von Volkswagen Classic originalgetreu aufgebaut und leistet mit einem Porsche-Motor im Heck ganze 55 kW (75 PS). Der zweite, resedagrüne Käfer ist mit verschiedensten Porsche-Teilen modifiziert und 44 kW (60 PS) stark. Der Käfer wurde nach den originalen „Dapferle“-Unterlagen sowie Strähles Anmeldung zur Mille Miglia 1954 aufgebaut.

Ein Volkswagen Beetle aufgenommen am 27.11.2018 im US-amerikanischen Los Angeles (USA). Die L.A. Autoshow zeigt der Öffentlichkeit die neuesten Modelle für den weltweit zweitgrößten Automarkt. Foto: Friso Gentsch/Volkswagen

Arrivederci, Beetle!
Der Auftritt der Käfer bei der legendären Mille Miglia macht noch einmal erlebbar, was Millionen Menschen seit Jahrzehnten verbindet: die Leidenschaft für die „runden Volkswagen“ Käfer und ihren Nachfolger Beetle. Im Sommer 2019 geht diese Ära zu Ende, wenn der letzte Beetle vom Band läuft. Über 70 Jahre nach Serienproduktionsstart des Käfers und 21 Jahre nach Premiere des New Beetle heißt es endgültig Abschiednehmen. Wie 2003 mit dem Käfer „Última Edición“ gibt es auch vom Volkswagen Beetle einen würdigen Abschied – mit der „Final Edition“.

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Bildnachweis: Volkswagen AG

Neu am Kiosk: Porsche Klassik – Magazin für Sportwagen #14


Bis in den November hinein lässt das milde Wetter noch herrliche Ausfahrten mit dem Klassiker zu. Wenn das so weitergeht, wird eine Zeit kommen, wo wir die alten Kisten auch über den Winter angemeldet lassen können. Vorbei die Zeiten der Rituale: Aufbocken, Luft ablassen, Batterie abklemmen, Plane drüber und in der guten Stube oder am Kamin ein gutes Buch oder ein gutes Magazin lesen. Da müssten wir uns dann schon überlegen, wo wir der neusten Ausgabe von Porsche Klassik den notwendigen Platz einräumen, denn das neue Heft hat es in sich. Ausgabe #14 widmet sich den luftgekühlten Porsche. Nicht ausschliesslich aber immerhin.

Luftgekühlt ist längst ein Mythos, in der Kombination mit dem Boxer aber wird daraus ein Kult. Patrik Long hat mit dem Luftgekühlt-Treffen in Kalifornien eine weltweite Bewegung gegründet, die nun auch in Deutschland Premiere feierte. Beim 1. Treffen in München hiess es für Porsche: sorry – luftgekühlt only. Die Heckboxermodelle waren die Stars einer perfekten Inszenierung von rat bis rar. Sicher wird es in Deutschland nicht das letzte Treffen gewesen sein.

Ist der 911er momentan das klassische Porschemass aller Dinge, wird der Reiz seines Vorgängers manchmal massiv unterschätzt. Der 356er, zum Beispiel als Cabriolet aus dem Baujahr 1953, vor herbstlicher Kulisse in Franken auf Kopfsteinpflaster und in mittelalterlichen Stadtmauern, macht eine Zeitreise möglich, in der Realität und Kulisse wie im Traum sanft einen Übergang bilden und Ruhe und Behaglichkeit ausstrahlen. Porsche, Land und Leute im Gleichgewicht.

Was mit dem 356er luftgekühlt begann, fand mit dem 993 sein Ende. Er war der letzte rein luftgekühlte Elfer und aus der Not geboren. Der Vorgänger war zu lange im Programm und nicht mehr zeitgemäss. Umso agiler setzte der 993 zum Überholen an und schob 968 und 928 nebenbei mit aufs Altenteil. Mit der Wachablösung durch den 996 wurde der letzte Luftgekühlte Kult.

Kult ist auch das Bergrennen am Pikes Peak in der Nähe von Colorado. Unvergessen die Hetzjagden der Audi quattros  in den 80er Jahren auf den Berg. Das race to the clouds endet auf sagenhaften sauerstoffarmen 4’302 m und galt nie als Porsche Terrain. Doch in den 60er Jahren wagte sich Bobby Donner mit einem 718 RSK an den Berg und auch Porsche Enthusiast Jeff Zwart war mit einem 911 Turbo 3.6 S hier 1998 im Einsatz.

Eine Zeitreise der ganz anderen Art tritt ein 356/2 aus der Gmünd-Produktion an. Die # 356/ 2-025, ein Keibl-Cabriolet, das damals nach Wien verkauft wurde, trifft auf einen Porsche Panamera Turbo. Kurioser Artikel, denn er soll die Gemeinsamkeiten der beiden Fahrzeuge betonen. Nun, das gelingt natürlich irgendwie – leider hakt es bei der Geschichte des Porsche Ursprungs. Es wurden nicht 50 Fahrzeuge in Gmünd gebaut, sondern 52, und die auch nicht eben in einem Jahr, sondern über drei verteilt, dafür stimmt es beim Panamera wohl eher mit den Fakten. 

Darüber hinaus natürlich noch viele andere Zeitreisen, Einblicke in die Szene und die Geschichte von Porsche.

Eine Leseprobe des aktuellen Heftes findet sich hier.

Porsche Klassik für € 8,00 an jedem Kiosk oder unter:

Da geht einem beim Kauf auch nicht gleich die Luft aus.

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Ausstellung „Die Welt der Volkswagen Klassiker“ in den Designer Outlets Wolfsburg eröffnet


Volkswagen Classic eröffnet seine Pop-up-Gallery in den Designer Outlets Wolfsburg und zeigt bei deren verkaufsoffenem Sonntag am 28. Oktober erstmals eine Auswahl von acht historischen Fahrzeugen von 1958 bis 1985. Die Sonderausstellung in der neuen Ellipse umfasst seltene Prototypen und Rekordwagen sowie Filmstar „Herbie“ und läuft bis zum 4. April 2019.

In der neuartigen Pop-up-Gallery, die diesen Sonntag von 13 bis 18 Uhr öffnet, steht ein Elektro-Rennwagen von 1984: Mit dem Golf „CityStromer“ RWE fuhr Rennfahrer Hagen Arlt in den 1980ern zahlreiche Erfolge beim „Grand Prix Formel E“ ein. Ein weiteres spektakuläres Exponat ist der Volkswagen Polo G40, der 1985 über die Distanz von 5.000 Kilometern und mit einem Durchschnittstempo von 208 km/h auf dem Prüfgelände Ehra-Lessien einen Geschwindigkeits-Weltrekord aufstellte. Die Leihgabe der Stiftung AutoMuseum Volkswagen ist das einzige Exemplar, das von einst drei Prototypen erhalten geblieben ist.

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Serienmäßig: Sommer, Sonne, Emotionen – Die Geschichte der offenen Spaß-Mobile mit Volkswagen-Technik.


Volkswagen steht für Qualität, Vernunft und mehr: Seit sieben Jahrzehnten werden auch Spaß-Mobile auf die Straße gebracht. Sie beweisen, wie gut Ingenieure und Techniker mit Visionen und Emotionen umgehen können. Eberhard Kittler, Leiter des AutoMuseums Volkswagen in Wolfsburg, hat für uns die Geschichte aufgeschrieben:

Der „Flachschnauzer“-Buggy des belgischen Herstellers APAL.

„Stretchmobile mit Teakholzboden, Zwölfzylinder in der Kompaktklasse, Strandmobile im Jolly-Look – all dies und noch viel mehr ist in den Asservatenkammern in Wolfsburg erhalten geblieben. Wenn Ingenieure dürften, wie sie können, bräche das ganz große Staunen aus. Viele Ideen, viele Entwürfe und viele Einzelanfertigungen. Aber alles nicht zu kaufen. Denn ein Volumenhersteller wie Volkswagen ist auf die konstant hohe Nachfrage seiner Modelle angewiesen. Und dennoch erwiesen sich die Vorstände keineswegs als Spaßbremsen, gaben sie doch immer mal wieder grünes Licht für die emotionsgeladene Unvernunft auf Rädern – vorzugsweise in offener Ausführung.

Alles begann mit dem Käfer Cabriolet, der von Karmann in Osnabrück entwickelt und dann im Volkswagen-Auftrag gebaut wurde: von 1949 bis 1980 in über 330.000 Exemplaren. Zu Unrecht fast vergessen, dass daneben eine Roadster-Variante des offenen Krabblers auf die Straße gebracht wurde.

 

Das „VW Käfer Hebmüller-Cabrio“ hatte ein kürzeres Dach als das reguläre Cabrio und weniger Platz auf der Rückback. Aber: Schick!

Sechsstellige Beträge für den Schönling aus Wülfrath

Die Firma Hebmüller baute indes nur wenige ihrer schon damals lifestyligen Schönlinge mit zwei Notsitzen im Fond (exakt: 696 Stück) – nicht, weil die Kundschaft nicht wollte, sondern weil die Fabrik in Wülfrath bei Wuppertal 1953 unglücklicherweise abbrannte. Aktuell werden für diese raren, aber heiß begehrten Fahrzeuge sechsstellige Beträge gefordert und gezahlt.

Heutige Designer – die sich der Herausforderung selbstragender Karosserien stellen müssen – hätten allen Grund, ihre damaligen Kollegen zu beneiden. Denn die hatten, dank des stabilen Käfer-Plattformrahmens, viel mehr gestalterische Freiheiten. Folglich entstanden bis in die 80er-Jahre weltweit Dutzende von Kleinstserien und Unikaten.

Sommerfrische für die gesamte Familie: Der EMPI-IMP Buggy (1966 bis 1971).

Zur Legende gerieten die kompromisslos offenen Dune-Buggys und die, aufgrund des abgeschnittenen Hecks, martialischen Baja-Bugs, die beide – natürlich – ursprünglich aus Kalifornien kamen. Während sich die Baja-Renner, die jeden TÜV-Beamten in den Wahnsinn getrieben hätten, nur in wenigen Exemplaren auf hiesige Straßen wagten, avancierte der Buggy auch in Europa zum begehrten Hingucker mit Evergreen-Potenzial.

Ab Mitte der 60er bauten mindestens zwei Dutzend europäischer Karossiers die offenen Jungbrunnen. Zu ihnen zählte Karmann in Osnabrück. Dort setzten die Ingenieure die Idee eines Leserwettbewerbs der Automobilzeitschrift „Gute Fahrt“ in Form eines stylischen Freizeitmobils um. Die coolen zwei- und viersitzigen Sandflöhe waren gerade in Deutschland ein Hit, hatten sie doch das erträumte California Dreaming-Gefühl serienmäßig an Bord. Für Do-it-yourselfer wurden sogar preiswerte Umbausätze auf Käfer-Basis angeboten.

Auch wenn sich die Zahl der Dünen in Deutschland in Grenzen hält – Dune-Buggys waren hierzulande überaus begehrt.

Das erste „Cross-over“-Modell von Volkswagen

Volkswagen selbst sicherte sich mit dem ab 1969 angebotenen „Typ 181 Kurierwagen“ ein Stück vom Kuchen. Zu einer knackigeren Modellbezeichnung konnte man sich leider nicht durchringen … Dieser quasi umgekleidete Käfer – mit Heckmotor und Heckantrieb – dürfte das erste „Cross-over“-Modell der Volkswagen Historie gewesen sein. Nennenswerte Stückzahlen brachten die Versionen für Bundeswehr, Forst- und Kommunaldienste. Einen echten Schub fürs Image lieferte der Fünfsitzer mit der umklappbaren Scheibe in den USA, wo die Fans ihn „The Thing“ tauften. Zusammen mit dem Bulli illustrierte er trefflich die Hippie-Ära. Und auf Bali, wo der Typ 181 eine Zeitlang montiert wurde, ist er noch heute als grellbunt lackiertes Touristenmobil im Einsatz. Rund 140.000 Kurierwagen entstanden insgesamt.

Nur ein kleiner Teil des Kurierwagens ging ans Militär. Der große Rest wurde überaus zivil und manchmal auch lifestylig genutzt.

Sehr viel ernsthafter ging der Iltis (Typ 183) zur Sache, der ab 1979 in ziviler Version zu haben war. Das permanent allradgetriebene Oben-ohne-Gefährt basierte auf einem Militärfahrzeug aus Ingolstadt, war aber zum knackigen Abenteuermobil umgemodelt worden. Den Boden dafür bereitete der grandiose Mehrfach-Sieg von vier dieser Iltis bei der Rallye Paris-Dakar 1980. Wer dieses Modell mit kurzem Radstand und minimalen Überhängen orderte, durfte sich unbesorgt in extremes Geländewagen.

Der Iltis in der seltenen Zivil-Version.

Mit Differenzialsperren, einer Steigfähigkeit von 75 Grad und einer Wattiefe von 600 mm konnte der Iltis viel mehr als erwartet – und dies bevorzugt jenseits der sprichwörtlich ausgetretenen Pfade. Mehr als 10.000 Fahrzeuge wurden ausgeliefert.

Mit Sieger-Optik von 1980: Eine Replika des Rallye Paris-Dakar-Fahrzeugs.

Über einen deutsch-italienischen Mischling

Aber auch im Segment der populären Kompakten war bei Volkswagen der Fahrspaß zuhause: Zur Legende reifte das ab 1979 gebaute Golf Cabrio. Weithin unbekannt dagegen ist eine offene Version des Golfs, namens Passo.

Der Biagini Passo. Eine Mischung aus Golf I Cabrio und Golf Country.

Sie entstand in Kooperation mit der Firma ACM / Biagini nahe Pescara an der Adria. Von 1990 bis 1993 wurden dort rund 300 allradgetriebene Golf Country mit allerhand Fremdteilen zu Cabrios umgebaut. Unter dem riesigen Verdeck fanden bis zu fünf Personen Platz.

Mit offizieller Hersteller-Plakette am Überrollbügel: „Biagini powered by Volkswagen syncro“

Die erhöhte Sitzposition bot kein anderes Fahrzeug. Mindestens 50 dieser rollenden Sonnenanbeter kamen nach Deutschland, fielen aber weit ab der milden Witterung Italiens größtenteils dem Rost zum Opfer.

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Reisen auf eigener Achse – die zweite Generation: Der T2.


Wir schreiben das Jahr 1967. Die Hippie-Generation, die gegen das Bürgertum, die Rassendiskriminierung und den Vietnamkrieg protestiert, findet in der Uraufführung des Rock-Musicals Hair Bestätigung und weltweiten Ausdruck. Mit der Life-Fernsehshow „Der goldene Schuss“ kommt erstmals Farbe in die gute Stube. An Wohnzimmern fehlt es in der DDR. Der Ministerrat der DDR beschließt eine Verordnung über die „Lenkung des Wohnraums“. Volkswagen entschließt sich zur Überarbeitung des gleichen. Nach 17 Jahren Bauzeit ist die erste gründliche Revision des Transporters fällig.

Im Sommer 1967 präsentiert Volkswagen die neue, zweite Generation des Transporter. Der Neue ist ein Stück gewachsen, hat jetzt große Fensterflächen, serienmäßig eine Schiebetür und ein deutlich verbessertes Fahrwerk mit Doppelgelenk-Hinterachse. Unverändert sitzt im Heck ein luftgekühlter Boxermotor, doch er nimmt inzwischen weniger Platz weg. Im Laufe seiner Karriere wird dieser Transporter deutlich an Statur gewinnen. Die Motorleistung steigt bis auf 70 PS, immer flachere Motoren vergrößern den Laderaum; erstmals gibt es auf Wunsch ein Automatikgetriebe. Mehr denn je ist er nicht nur Transporter sondern auch Großraumlimousine. Nicht umsonst tragen die fein hergerichteten Busvarianten zunächst die Bezeichnung Clipper. „Neuer Volkswagen Transporter – wie ein Pkw“, so steht es nicht ohne Grund über einer Pressemitteilung von Volkswagen.

Der Transporter der zweiten Generation (T2) war in Europa und Amerika auch als Wohnmobil sehr beliebt.

Auch der neue Transporter präsentiert sich als ideale Basis für Reisemobile. Nur eines stört: Das Reserverad steht hinten links in einer Mulde im Gepäckraum und schränkt beim gängigen Grundriss mit Klappsitzbank das Bettenmaß ein. Mal wird das Rad in den damals üblichen, großkarierten Stoff gehüllt oder mit einem Schrank in Teakholzdekor überbaut, mal kommt ein Faltreifen zum Einsatz, der im Notfall aufgepumpt wird. Die einfachste Möglichkeit: Die findigen Campingbus-Ausbauer, setzen das fünfte Rad am Wagen nach vorne in einen Kasten auf die Nase des Transporter und verlängern den Stoßfänger. „Ferien mit dem VW-Campingwagen“, freut sich der erste Prospekt im Januar 1968, in dem sich bereits vier Varianten mit den schlichten Bezeichnungen VW-Campingwagen 60 und 62 finden. Der Grundpreis für die Wohneinrichtung beläuft sich auf 1790 Mark.

Die Motorleistung steigt beim T2b bis auf 70 PS, immer flachere Motoren vergrößern den Laderaum; erstmals gibt es ein Automatikgetriebe.

Vor allem die Amerikaner begeistern sich für das kompakte Freizeitfahrzeug aus Germany. Bereits 1968 wachsen durchschnittlich 100 Campingbusse am Tag heran. Ein Viertel der Transporter-Jahresproduktion schwimmt in riesigen Frachtschiffen von Emden aus über den Atlantik in die USA. Insgesamt sind in diesem Jahr seit 1951 genau 30 000 Reisemobile entstanden, zwei Drittel davon für den Export, davon wiederum die meisten für Nordamerika.

Ein Viertel der Transporter-Jahresproduktion schwimmt in riesigen Frachtschiffen von Emden aus über den Atlantik in die USA.

Die Produktion läuft auf vollen Touren: 1969 verlässt der 50 000. Campingbus das Band, zwei Jahre später bereits der 100 000. Bei Westfalia sind mehr als 1000 Mitarbeiter beschäftigt. Größtes Vergnügen der Amerikaner: Sie verbinden die Übernahme ihres neuen Campingbusses mit einer Europareise, touren im neuen Bus durch Deutschland, Frankreich und Italien, verschiffen ihn dann nach Nordamerika. Rund 3000 Amerikaner absolvieren auf diese Weise ihren Europa-Trip. Von 1966 bis 1970 vervierfacht sich der Export der Campingbusse auf knapp 20 000 Exemplare im Jahr, rund 95 Prozent davon sind für Nordamerika bestimmt. Zum Vergleich: Die Inlandszulassungen des Campingbusses von Volkswagen überschreiten erstmals 1969 die Marke von 1000 Exemplaren.

Mit der Life-Fernsehshow Der goldene Schusskommt erstmals Farbe in die gute Stube – auch aus dem Fotoapparat

1972 erreicht der USA-Export mit 72 515 Fahrzeugen einen historischen Höchststand. Etwa ein Drittel davon sind Campingbusse. Westfalia fertigt bis zu 125 Ausbauten des Volkswagen Transporter am Tag. Im September 1972, während den Olympischen Spielen in München, gibt es einen bemerkenswerten Rekord: Genau 243 amerikanische Touristen holen an einem einzigen Tag ihren neuen Campingbus ab. Der Variationsvielfalt sind dabei keine Grenzen gesetzt. In Europa heißen die Modelle Oslo, Zürich, Stockholm, Brüssel, Paris, Rom, Amsterdam, Düsseldorf, die Reihe der Städtenamen reicht sogar bis zu einem „Offenbach“. Legendäre wird der Helsinki mit seiner Ecksitzgruppe im Heck. Er kostet 1973 in Grundausstattung genau 12 980 Mark. Die amerikanischen Ausbauten tragen Bezeichnungen wie Houston, Los Angeles, Miami, Memphis, Oregon und Dallas.

In den 70er-Jahren kombinieren die Amerikaner die eigenhändische Fahrzeugüberführung mit einer Rundreise durch das gute alte Europa.

Ab 1976 verschwinden die halbhohen Trennwände hinter den Vordersitzen – nun haben Ausbauer freies Feld für großzügige Einrichtungen mit drehbaren Vordersitzen. Das ist der Startschuss für den Berlin, er nimmt bereits den Grundriss des heutigen California vorweg: Klappsitzbank im Heck, linker Hand eine Küchen- und Schrankzeile – diese Raumaufteilung ist bis heute unübertroffen. Zudem hat sich längst die Funktion des Dachs geändert: Das Aufstelldach öffnet nun nicht mehr seitwärts, sondern je nach Grundriss vorne oder hinten. Auch dieses Prinzip ist bis heute das Maß der Dinge. Erstmals gibt es eine Doppelverglasung im Wohnbereich zur besseren Isolierung. Die unvergessenen Lamellen-Ausstellfenster verbessern die Belüftung.

Die Ausstattung Berlin nimmt schon 1975 das Innenraumkonzept vorweg, dass bis heute im California Gültigkeit besitzt.

Doch damit nicht genug: Volkswagen erweitert gleichzeitig das Angebot. 1975 startet die Fertigung des Volkswagen LT, der große Bruder des Transporter. Westfalia stellt als Reisemobil unter anderem den Como hinzu, aus dem sich zwei Jahre später der legendäre Sven Hedin entwickelt. Die große Innenbreite und die perfekte Raumausnutzung des LT sind ideale Voraussetzungen für ein geräumiges Reisemobil. Der Sven Hedin überzeugt mit einer eigenständigen, auf Schienen gelagerten Sitzgruppe, mit einem großen Bett im Hochdach. Und mit einem separaten Sanitärraum aus Kunststoff links im Heck mit Warmwasseranlage, beides damals eine Rarität.

Die anziehende Reisemobilkonjunktur in Deutschland und Europa führt zu einer Gründerwelle unter den Ausbaufirmen. Karmann fertigt erste Reisemobile, Tischer und Weinsberg, um nur die bekanntesten Namen von heute zu nennen. Insider erinnern sich an Bischofberger, Road Ranger, Syro, Teca, Voll und andere, die als Reisemobilanbieter inzwischen verschwunden sind. Sie alle setzen auf Volkswagen. Zu reinen Ausbauten gesellen sich komplette Aufbauten hinzu. Beim LT dient dazu das Fahrgestell als Basis, beim Transporter mit seinem Heckmotor der Pritschenwagen. Es gibt nichts, was es nicht gibt: Transporter Pritschenwagen mit Wohnwagenaufbauten (Karmann Mobil), LT als Campingbusse mit Hubdach über die ganze Wagenlänge – es ist die Gründerzeit einer ganzen Branche.

Reisen auf eigener Achse – die erste Generation: Der T1


  • – die Camping-Box
  • T2 – Helsinki und Berlin
  • T3 – California, der erste eigene
  • T4 – California, eine ganze Produktreihe
  • T5 – California, der Pkw unter den Reisemobilen

Wir schreiben das Jahr 1951. Die Bundesrepublik Deutschland und die D-Mark sind drei Jahre alt. Arbeitslosigkeit, Kriegsgefangene und Wohnungsnot sind die Schlagzeilen der Zeit. Auf der politischen Bühne bewegt sich Konrad Adenauer unisono als Bundeskanzler und Außenminister. Sein erster offizieller Staatsbesuch: eine Reise nach Italien. Vorreiter einer Massenbewegung? Noch nicht! Einem Arbeiter von Volkswagen stehen zwei Wochen Urlaub zu. Er verbringt sie daheim, im eigenen Garten oder besucht vielleicht die erste IAA in Frankfurt.

Eine kleine Bar wird gegen Mehrpreis geliefert; unter der Haube aus Plexiglas haben zehn Cocktailbecher verschiedener Größe Platz.

Der VW Bus ist erst seit einem Jahr auf dem Markt. Sein Grundpreis. 5975 Mark. Es gibt ihn als Kastenwagen und Kombi. Und seit neuestem als Samba: So nennt der Volksmund den feinen kleinen Reise-Bus mit Rundum- und Dachrandverglasung sowie einem großen Schiebeverdeck. „25 Fenster und ein Schiebedach“, wirbt Volkswagen. Pro PS hat der Samba also 1 Fenster, trotzdem ist er „…so recht ein echter VW: draufgängerisch und temperamentvoll, was er sich mit seinem starken Motor bei verhältnismäßig geringem Eigengewicht auch leisten kann.“ Generell warten 4,5 Kubikmeter ummantelter Raum auf die Aufgaben des startenden Wirtschaftswunders – oder auf die Ideen eines findigen Kunden: Sechs Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ordert ein Deutscher eine Wohneinrichtung für seinen Volkswagen Transporter. Damit setzt er den Startschuss zu einer Fahrzeuggattung, die ausziehen wird, um zunächst Europa und später die ganze Welt zu entdecken.

Prospekt 1956: „Autowandern mit eigenem Hotel! Das ist heute kein unerfüllbarer Wunschtraum mehr, kein Luxus, den sich nur wenige leisten können.“

Nur ein Jahr nach seinem offiziellen Debüt im Frühjahr 1950 schlägt der neue Volkswagen also eine zweite, parallele Karriere ein, die sein Image bis heute prägt: Der Transporter als Drehpunkt für Freizeit und Reise – my home , my castle. Ein solch mobiler Stützpunkt ist also erstmals ein Transporter Kombi. Er ist sicherlich nicht das erste Reisemobil, aber womöglich der erste Campingbus. Der Stammvater von vielen hunderttausend Campingbussen von Volkswagen und Ideenträger für tausende von Selbstausbauten, die so manchen Ausrangierten ein Zweitleben spendieren. Doch so umfangreich ist die Einrichtung 1951 noch nicht. Der erste Kunde erhält von Westfalia eine so genannte Camping-Box, eine herausnehmbare Einrichtung. Sie besteht aus einer Sitzbank im Fond vor dem Heckmotor, einem Schrank mit Rollladenverschluss über dem Motor, einem Sideboard hinter dem Fahrerhaus mit Auszug, einem Fach für den Benzinkocher und viele Polster, die zusammen mit der Heckbank eine Liegewiese für die Übernachtung ergeben. Bis zu drei Erwachsene haben im Fond passabel Platz. Überdies kann man das Sideboard mitsamt Polstern herausnehmen und in Haus oder Wohnung als Gästebett nutzen.

1950 schlägt der Volkswagen Bus eine zweite, parallele Karriere ein, die sein Image bis heute prägt: der Transporter als Drehpunkt für Freizeit und Reise.

Doch der Erfolg lässt noch auf sich warten. Ottonormal fehlt es noch an Zeit und Geld. Die Fertigung beginnt zuerst in kleinen Stückzahlen. Überliefert ist die erste offizielle Preisliste der Camping-Box von 1953: Das Sideboard kostet 595 Mark, der Kleiderschrank kommt mit 125 Mark hinzu. Für den Wasch- und Rasierschrank mit Spiegel und Abstellplatz für eine Emailleschüssel innen an der Doppelflügeltür sind 62,50 Mark zu bezahlen. 1955 gesellt sich die Camping-Box „Export“ hinzu: Sie unterscheidet sich von der Standardvariante durch eine Dachklappe und eine Gepäckgalerie dahinter auf dem Dach. Wieder ein Schritt von der demontierbaren Wohneinrichtung zum Reisemobil. Insgesamt bleibt die Camping-Box unter steter Weiterentwicklung genau zehn Jahre im Programm. So kommt unter anderem im Sideboard ein Gaskocher mitsamt Gasflaschen zum Einsatz. Zudem wächst analog zur Reduzierung des Motorraums die Größe des Kleiderschranks.

1955 gesellt sich die Camping-Box Exporthinzu: Sie unterscheidet sich durch eine Dachklappe und eine Gepäckgalerie dahinter auf dem Dach.

1956 begeistert sich der Prospekt für den mobilen Urlaub: „Autowandern mit eigenem Hotel! Das ist heute kein unerfüllbarer Wunschtraum mehr, kein Luxus, den sich nur wenige leisten können.“ Die Extras passen zum Wirtschaftswunder: „Eine kleine Bar wird gegen Mehrpreis geliefert; unter der Haube aus Plexiglas haben zehn Cocktailbecher verschiedener Größe Platz. Die Prost-Vitrine steht rüttelfest auf einem gleichzeitig als Serviertisch dienenden Kombischrank.“ Nur ein Jahr später nimmt Volkswagen den “VW-Campingwagen”, wie er jetzt heißt, ins eigene Programm. Den Ausbau gibt es weiterhin von Westfalia. Intern tragen die Ausbauten „SO“-Nummern, das Kürzel für „Sonderfahrzeuge“ in der Volkswagen-Nomenklatur. Weitere zwei Jahre später feiert man das erste Jubiläum: 1000 Volkswagen Campingwagen. Wieder zwei Jahre danach beläuft sich die Tagesproduktion auf immerhin zehn Camper am Tag.

Der erste Kunde von Westfalia erhält eine so genannte Camping-Box, eine herausnehmbare Einrichtung.

Zehn Jahre nach Erfindung der Camping-Box hat sich die Einrichtung längst zum kompakten Reisemobil gemausert. Die Betriebsanleitung preist das Reisemobil von 1961 so an: „Im VW-Campingwagen ist all das verwirklicht, was Sie sich schon immer gewünscht haben, wenn Sie vom unabhängigen, ungebundenen Reisen träumten.“ Und so sieht das rollende Heim inzwischen innen aus: Längsbank auf der linken Seite gegenüber der Schiebetür; mit Hilfe einer nach vorn schwenkenden Lehne wird die Sitzbank des Fahrerhauses geschickt in die Sitzgruppe integriert. Rechts über dem Motor ein Kleiderschrank, links der Kühlschrank. Dazwischen hat ein so genannter Schiebesitz Platz, der nachts auch als Kinderbett dient. Ein weiterer Platz für den Nachwuchs ergibt sich durch eine Hängematte quer im Fahrerhaus. Unverändert ist in der Flügeltür Platz für den Waschschrank mit Rasierspiegel und Abstellfläche für die Schüssel. Die allerdings besteht inzwischen nicht mehr aus Emaile, sondern aus Plastik. Selbstausbauer greifen inzwischen zum so genannten „Mosaik“-Programm. Es enthält alle notwendigen Möbelteile, um einen gebrauchten Transporter in ein vollwertiges Reisemobil zu verwandeln und ist ein voller Erfolg.

Zehn Jahre nach Erfindung der Camping-Box hat sich die Einrichtung längst zum kompakten Reisemobil gemausert.

1962 gibt es alternativ zu Holz erstmals pflegeleichte Kunststoff-Oberflächen für die Möbel, Amerika lässt grüßen. Eine Klappsitzbank im Heck mit Bettverlängerung über dem Motor ist zu dieser Zeit bereits die Basis der Liegefläche. Der Boxer im Heck stört deshalb überhaupt nicht, im Gegenteil: Er ist Voraussetzung für die hervorragende Raumausnutzung des Transporter. Überzähliges Gepäck kommt auf den Dachträger. Die Einrichtung gleicht im Prinzip den heute üblichen Grundrissen. Es gibt bereits den Dachstaukasten über der Klappsitzbank, unterschiedliche Küchenanordnungen, die Kühlbox und einen Wassertank mit einer Handpumpe. Zudem gibt es ein sich seitlich öffnendes Aufstelldach in zeitgemäßer Optik mit roten und weißen Längsstreifen. Es vergrößert den Lebensraum ganz erheblich, bietet Platz für zwei zusätzliche Liegeflächen, die einer Hängematte verdächtig ähnlich sehen, die Maße belaufen sich auf jeweils 180 x 59 Zentimeter. Das Aufstelldach verfügt außerdem über zwei große Plexiglasfenster und zwei Lüftungsklappen.

Betriebsanleitung 1961: „Im VW-Campingwagen ist all das verwirklicht, was Sie sich schon immer gewünscht haben, wenn Sie vom unabhängigen, ungebundenen Reisen träumten.“

Mitte der sechziger Jahre kostet die Wohneinrichtung für den Volkswagen Transporter knapp 2000 Mark. Und: „Wenn Sie mit diesem VW-Campingwagen unterwegs sind, brauchen Sie auf nichts zu verzichten.“ Der Campingbus als Traum-Reisemobil der sechziger Jahre. Zugegeben: Mit Klappsitzbank, Küche mit Kocher und Isolierbox, mit Wasserkanistern und elektrischem Licht im Wohnraum ist alles an Bord, was Urlauber im Campingbus benötigen. Zur Dachklappe und dem seitlich öffnenden Aufstelldach gesellt sich 1965 das Hubdach, eine der simpelsten Möglichkeiten, mehr Platz im Campingbus zu schaffen und um Luft und Licht hineinzulassen. Und hereinregnen kann es auch nicht. Ab diesem Jahr muss auch keiner mehr von den Vordersitzen außen herum laufen um ins Wohnabteil zu gelangen: Jetzt gibt es auf Wunsch einen Durchgang zwischen den Vordersitzen nach hinten.

In den 60er-Jahren entwickelt sich die Klappsitzbank im Heck mit Bettverlängerung über dem Motor zur Basis der Liegefläche.

Die Amerikaner fliegen auf den Käfer, ihren Beetle, genauso fliegen sie auch auf den Campingbus von Volkswagen. Der kompakte Transporter steht nahezu konkurrenzlos da. Bis 1967 zum Fertigungsende des T1, der ersten Generation des Transporter, liefert Volkswagen mehr als 15 000 Campingbusse in die USA, mehr als tausend sind es allein 1967, im letzten Jahr der großen Karriere des ersten Volkswagen Transporter. Der VW-Campingwagen ist in dieser Zeit als Freizeitfahrzeug längst ein Renner: Aus den etwa zehn Campingbussen am Tag um 1960 hat sich inzwischen eine Serienfertigung von durchschnittlich 70 Fahrzeugen pro Tag entwickelt. Wie sehr vor allem die Amerikaner den Campingbus lieben, zeigt ein Beispiel: 1987 wandert ein 59er Bus ins Henry-Ford-Museum in Dearborn/USA. Die ganzen 28 Jahre war der Campingbus im Besitz einer einzigen Familie, wurde zwischendrin sogar vererbt.

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