50 Jahre GSR: gelb, schwarz, stark.


1973 sorgt ein sportlicher Käfer für Furore und Begehrlichkeiten. Innerhalb von nur drei Monaten ist der kernige Käfer, der alles andere als handzahm auftritt, ausverkauft. Und auch 50 Jahre später begeistert dieses limitierte Sondermodell des VW 1303 S durchweg: der Gelb-Schwarze Renner.

Gelb und Schwarz – eine Farbkombination, die in der freien Natur ganz klar als Warnung zuverstehen ist. Also Obacht! Garantierte Aufmerksamkeit bekommt auf diese Weise auch der Niedersächsische Krabbler, eine seltene Käfer-Art aus der Familie des VW 1303 S. Vor 50 Jahren zeigt sich dieser schwarz-gelbe Käfer erstmals der Öffentlichkeit und macht schon allein durch seine Optik klar, dass es sich bei ihm um eine ganz besondere Spezies handelt. Der coole Käfer in sportlich-flottem Look ist 1973 ein echter Renner. Viele wollen ihn, doch nur 3.500 seiner Art sind zu haben. 

Renner mit Rallye-Optik als Statement

Beim Gelb-Schwarzen Renner ist der Name Programm: Haube und Heckdeckel sind in Mattschwarz gehalten, die restliche Karosserie in auffälligem Saturngelb. Ebenso sind die Zierleisten unter den Seitenfenstern, die Türgriffe sowie die Stoßstangen schwarz lackiert, das Typenschild „VW 1303 S“ am Heck und die Zierleiste auf der geschlitzten Fronthaube sind in Gelb abgesetzt.  

Das kurz „GSR“ genannte Käfer-Sondermodell erinnert an den Rallye-Sport, der seinerzeit auf dem Höhepunkt ist, an Fahrspaß, strahlt Kraft und Dynamik aus und gibt sich, zumindest optisch, latent angriffslustig. Erstmals bietet Volkswagen mit dem GSR einen Käfer in betont sportlicher Ausstattung an.

Als Sonderausstattung erhält der Käfer neben der Sonderlackierung in Saturngelb und Mattschwarz eine schwarze Innenausstattung aus Stoff, ein Sportlederlenkrad, Sportsitze mit Nackenstützen und Ruhesitzverstellung, eine heizbare Heckscheibe sowie Stahlfelgen in der Größe 5 1/2 J 15 ET 26 mit Pirelli Cinturato-Bereifung 175/70 SR 15.

Basis für das auffällige Sondermodell ist der VW Käfer 1303 S mit der 37 kW (50 PS) starken 1,6-Liter-Maschine. Die Fahrleistungen unterscheiden sich mit dem Serienmotor zwar nicht von denen eines „zivilen“ 1303 S, aber – und das lässt jedes Tunerherz höherschlagen – das Sondermodell bietet reichlich Luft nach oben: Der Gelb-Schwarze Renner besitzteine amtliche Tuningfreigabe – bis 100 PS und 165 km/h Spitze. „Frisieren“, wie es damals noch heißt, also erlaubt. 

Die limitierte Sonderserie soll den Käufern bewusst die Möglichkeit geben, sich „mit diesem exklusiven, sportlich aussehenden Typ 1 von dem Gros der Käfer-Fahrer abzusetzen“ sowie dem „sportlich-ambitionierten“ Käufer ein „Basis-Modell für die wettbewerbsmäßige Ausrüstung“ zu bieten, so der Verkaufsprospekt. Der Gelb-Schwarze Renner kostet nur 7.650 DM, ein überschaubarer Aufpreis im Verhältnis zu 6.890 DM für den üblichen VW 1303 S.

Optisches Kraftpaket mit Serienmotor

Es hätte auch anders kommen und der Renner als echter Leistungsträger auftreten können. Rudolf Leiding, damaliger Volkswagen Vorstandsvorsitzender und Technik-Mensch durch und durch, war anfangs angetan und voller Zustimmung von der Idee eines Sport-Käfers, der nicht nur optisch eine klare Ansage sein würde. Doch die Zeit erforderte wichtigere Projekte als einen Spiel-Käfer: Mit Passat, Scirocco und Golf sollte in Kürze der erforderliche Umbau der gesamten Volkswagen Modellpalette und -philosophie erfolgen, für das Auslaufmodell Käfer galt die Maxime, die Verkäufe hochzutreiben, mit allen erdenklichen Marketing-Mitteln.

Jetzt also ein Sondermodell, ein sportlicher Käfer, für den sich keiner besser geeignet hätte als der stärkste und modernste Käfer, den es geben sollte: der VW 1303, der 1972 auf den Markt kam. Einzelradaufhängung vorn an Federbeinen, hinten mit Doppelgelenkachse und quer liegenden Schraubenfedern. Dazu Panorama-Frontscheibe, ein echter Armaturenträger sowie vordere Scheibenbremsen. 

Zahlreiche starke Versionen wurden getestet. Umgesetzt werden die sportive Lackierung nebst Ausstattung, aber ansonsten: Serienmotorisierung.

Der Volkswagen Vertrieb, nicht untätig, listet in seinen GSR-Verkaufsunterlagen prompt sämtliche anbietenden Leistungssteigerer und deren Maßnahmen auf. Ein Extrablatt vermerkt das sonstige sportive Zubehör, von Zusatzscheinwerfern über Feuerlöscher und Sportschalthebel bis hin zum Doppeltonhorn. Darüber hinaus könnten GSR-Kunden, die ihre Kugel tatsächlich zum Porsche aufrüsten wollen, spezielle Karosserieversteifungen ordern: Domstrebe vorn, verstärkte Getriebeaufhängung und sogar die verstärkten Kastenprofile der Längsschweller des Käfer Cabriolets sind bestellbar. 

 

Bonner Debatte um den Renner

Amtliche Tuningfreigabe und signalstarkes Sportdress – wenn das mal nicht zur Raserei verleitet. Oder gar Aggressivität im Straßenverkehr droht! Abwegiger Gedanke? Keineswegs. Zumindest nicht 1973. Mattschwarz und Saturngelb sind die Farben des Käfers, und so, als käme er tatsächlich von einem anderen Stern, debattieren Teile der Öffentlichkeit – Bundestag inklusive – erregt über diesen potenziellen Krawallo-Käfer vom beschaulichen Mittellandkanal.

So wird am 1. Februar 1973 im Deutschen Bundestag in Bonn die Frage des Abgeordneten Helmut Lenders erörtert, ob denn die Vertreter des Bundes im Vorstand des Volkswagenwerkes darauf hinwirken könnten, dass der Hersteller darauf verzichte, mit Produktvariationen und Werbemethoden – wie gegenwärtig mit dem ‚gelbschwarzen Renner‘ – auf den Markt zu gehen“, die den Käufer „geradezu dazu anhalten, die Straße und sein Auto nicht als Verkehrsmittel, sondern als Rennpiste und Rennwagen“ zu betrachten. Der Bundestagsabgeordnete wolle zudem wissen, ob man die Autohersteller nicht allgemein für eine Art der freiwilligen Selbstkontrolle gewinnen könne mit Blick auf solcherlei Werbung, die beim Käufer „nicht den verantwortlichen, auf Sicherheit bedachten Verkehrsteilnehmer, sondern den potentiellen Rennfahrer“ anspreche. Die Verkehrssicherheit liege der Bundesregierung mit Nachdruck am Herzen, und hinsichtlich der Werbung gebe es bereits ausgezeichnete Initiativen im positiven Sinne, erläutert der zuständige Parlamentarische Staatssekretär Ernst Haar, stellt jedoch klar: „Ich kann die Aussicht, dass die beanstandeten Automobilwerbungen durch gesetzliche Vorschriften eingeschränkt werden könnten, nur sehr vorsichtig beurteilen.“ Wohl zu populär ist die Gaudi der „schneller gemachten“ Autos im Volk.

3.500 Exemplare des GSR werden zwischen dem 27. Dezember 1972 und dem 1. Februar 1973 innerhalb der laufenden 1303 S-Serienfertigung gebaut. Ab Januar 1973 im Handel, sind sie im März 1973 schon restlos ausverkauft.

Heute sind sie eine echte Rarität, und die Spezies GSR gehört zu den seltensten Käfern überhaupt. Da heißt es also: Schön aufpassen, um vielleicht doch mal einen der raren Gelb-Schwarzen Renner in freier Wildbahn zu erspähen. Es lohnt sich, versprochen.

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SWISS CLASSIC WORLD 2023


Die SWISS CLASSIC WORLD in der Messe Luzern ist vom 2. bis 4. Juni 2023 das grösste Treffen der Schweizer Oldtimer-Szene. Rund 200 nationale und internationale Ausstellerinnen und Aussteller präsentieren in Luzern mehr als 700 Oldtimer.

Die SWISS CLASSIC WORLD gastiert 2023 bereits zum neunten Mal im Herzen der Schweiz. In den Hallen der Messe Luzern treffen sich vom Freitag, 2. bis Sonntag, 4. Juni rund 200 nationale und internationale Ausstellerinnen und Aussteller zur «authentischen Oldtimer-Messe der Schweiz». Dieses Jahr werden wiederum mehr als 700 Oldtimer (Vier- und Zweiräder) zu den drei Messetagen erwartet. Die SWISS CLASSIC WORLD versteht sich als umfassender Markplatz. Entsprechend steht ein Grossteil der Fahrzeuge zum Verkauf bereit –  während der gesamten Messe und speziell an der Auktion der Oldtimer Galerie Toffen am Ausstellungs-Samstag mit rund 50 ausgesuchten Fahrzeugen. Darüber hinaus findet während der ganzen SWISS CLASSIC WORLD ein Fahrzeugverkaufsmarkt für Privatpersonen zwischen den Hallen 2 und 4 statt.

Als Messe für die ganze Familie bietet die SWISS CLASSIC WORLD zudem ein ansprechendes Rahmenprogramm für Gross und Klein: Die abwechslungsreiche Ausstellung der Oldtimer im Innen- und Aussenbereich ist die Hauptattraktion. Ein grosser Teile- und Zubehörmarkt rundet das Angebot für Fans von Classic-Cars ebenso ab wie eine Podiumsdiskussion über synthetisch erzeugten Kraftstoff im «Synfuel Forum». Erstmals bietet der Kiwanis Club Luzern erlebnisreiche Oldtimer-Fahrten für Kinder an (gegen Voranmeldung). Und in Kooperation mit dem Fachmagazin zwischengas.com werden im Rahmen der SWISS CLASSIC WORLD dieses Jahr zum ersten Mal die beliebtesten Schweizer Youngtimer-Fahrzeuge erkoren. Damit die Besuchenden nicht hungrig vom Platz müssen, steht selbstverständlich auch ein Verpflegungsangebot bereit.

Wer sich das grösste Schweizer Oldtimer-Treffen in Luzern nicht entgehen lassen will, sichert sich seine Eintrittskarten zum Vorzugspreis bereits heute über den Online-Ticketvorverkauf unter:

www.swissclassicworld.ch/tickets  

Und mit dem Ticket-Code: SCW23BUGBUS sicherst Du Dir erst noch 20% Rabatt auf Deinen Ticketkauf.

/pd

3. europäisches Barndoor Gathering mit VW Treffen


Enschede, the Netherlands 20th – 21st May 2023

Alles begann mit der Idee, eine VW Treffen in meiner Heimatstadt Amersfoort in den Niederlanden zu organisieren. Amersfoort ist die Stadt, in der ich geboren und aufgewachsen bin, und eine Stadt mit einer sehr reichen luftgekühlten VW Geschichte, welche ich gerne mit euch teilen möchte. Nach einer erfolgreichen ersten Durchführung 2014 und einer zweiten 2018 möchte ich euch alle 2023 zur vierten wieder willkommen heißen! Dieses Mal in Enschede, da der Standort in Amersfoort nicht mehr zur Verfügung steht. Genießt mit mir diese einzigartige VW Veranstaltung – die Ben Pon Show!

Niels Timmerman

Die Niederlande & Volkswagen

Die ursprüngliche Idee für den Volkswagen Transporter Typ 2 stammte von dem niederländischen Volkswagen Importeur Ben Pon, der in Amersfoort (NL) lebte und arbeitete. Pon’s Automobielhandel («Pon’s Car Dealership») war 1947 der erste Händler außerhalb Deutschlands, der Fahrzeuge der Marke VW verkaufte. In den Niederlanden gibt es auch heute noch viel VW Geschichte, und deshalb haben wir einen perfekten Ort gefunden, um diese VW Klassiker aus der Zeit vor ’57 und insbesondere die Barndoor-Busse zusammenzubringen!

Die Geschichte des von Ben Pon entworfenen Typ 2

Der Entwurf für den Typ 2 wird dem niederländischen Volkswagen Importeur Ben Pon zugeschrieben. Pon besuchte 1946 Wolfsburg, um Käfer des Typ 1 für den Import in die Niederlande zu kaufen. Dort sah er einen improvisierten VW Transporter, genannt «Plattenwagen», welcher jedoch lediglich Fabrik intern genutzt wurde. Pon erkannte, dass auf der Basis der Bodenwanne des Käfers vom Typ 1 etwas Besseres gebaut werden könnte. Am 23. April 1947 skizzierte er das Bus-Konzept in seinem und der Rest ist Geschichte…

Die Location: «The Strip» in Enschede (NL)

Ein fast ein Kilometer lange Piste mit einem Flugsicherungsturm, acht Fliegerbunker und mehreren anderen atemberaubenden, historischen Gebäuden: Das ist der «Strip». Die acht Bunker dienten als Schutz für F-16-Kampfflugzeuge. Jetzt werden wir dort VW Klassiker ausstellen. In diesen Gebäuden wird es Aktivitäten geben, wie die Pon-Fotoausstellung, einen Frühstücksbereich, eine Fress-Ecke, eine spezielle Ausstellung von Karosseriefahrzeugen und am Samstagabend werden wir dort eine große Party feiern:

Die waldige Umgebung verleiht dem «Strip» einen coolen Touch und der riesige Campingplatz auf den Wiesen zwischen den vielen Bäumen ist einfach sehr schön und super idyllisch. Wir werden den gesamten «Strip» für das Barndoor Lineup (Weltrekordversuch) und alle anderen VW Klassikern aus der Zeit vor ’57 nutzen. Im weiteren gibts viel, viel Platz für Händlern, Tauschbörsen, Picknick- und Essensplätzen – was viel Spaß für Jung und Alt garantiert. Denn für diese VW-Spektakel stehen uns über 20.000 Quadratmeter Fläche stehen zur Verfügung, umgeben von Industriebunkern, Flugsicherungsturm und alten (Feuerwehr-)Kasernen! Die Atmosphäre ist perfekt, nun fehlst noch Du, wir freuen uns auf Dich.

JETZT REGISTRIEREN: benpon.nl

Der Termin: 20 – 21 Mai 2023

Der Termin steht fest: 20. und 21. Mai 2023. Dies ist das Wochenende von Christi Himmelfahrt – ein nationaler Feiertag in den Niederlanden. Viele Holländer nutzen diesn für einen Brückentag, wodurch wir mit sehr vielen Besuchern rechnen.

Die Erwartung

Nach der erfolgreichen ersten Auflage 2014 und der zweiten 2018 (von einigen Teilnehmern als «EPISCH» bezeichnet) freuen sich viele VW Enthusiasten auf das diesjährigen Treffen. Es werden tausende Besucher erwartet (bei früheren Auflagen wurden 11.000 Besucher gezählt). Die Leute bereiten bereits jetzt ihre Oldtimer für die Reise vor und es werden Konvois aus dem Vereinigten Königreich, Skandinavien, Spanien, Tschechien, Italien etc. geplant. Wir hatten Besucher aus 28 Ländern und erwarten bei der dritten Auflage noch mehr Nationalitäten.

Das Rahmenprogramm

Händler werden mit ihren Ständen auf gesamten Ausstellungsgelände vertreten sein und neben dem zentralen Bereich «Shelter B5 26» wird aus diversen VW-Bussen und anderen Food-Trucks Essen und Trinken serviert.

Alle teilnehmenden Autos werden nach Typen in Line-Up aufgereiht und es gibt wieder einen Weltrekordversuch «Die meisten Barndoor-Busse auf einem Platz» zu vereinigen! Die Anzahl, die es zu schlagen gilt, wurde bei unserem zweiten Barndoor Gathering 2018 mit 102 Barndoors aufgestellt.

Eine Ausstellung mit viel PON Volkswagen Geschichte wird für die Besucher zugänglich sein, mit offiziellen und exklusiven Archivbildern aus dem Pon Archiv!

Für die kleinen Gäste werden auf der Hüpfburg und mit anderen lustige Aktivitäten auf Trab gehalten; diese Veranstaltung ist bewusst für die ganze Familie konzipiert!

Und schliesslich werden wir am Samstagabend so richtig abfeiern mit unsere DJ und seinen funky Tunes.

Welche Fahrzeug sind zugelassen

  • VW Barndoor Busse until 03/1955 (auf dem Hauptplatz!)
  • Typ 2 Bulli bis 1967
  • Typ 1 Käfer und KdF-Wagen bis 1957
  • Type 128 und 166 Schwimmwagen
  • Type 82 Kübelwagen 1940 – 1945
  • Spezialkarrossen auf VW Chassi bis 1967
  • Type 14 Karmann Ghia bis 1959
  • Type 34 Karmann Ghia bis 1969
  • Type 3 1500 + 1500S bis 1965

Register now: benpon.nl

Für weitere Infos und Fragen:

Niels Timmerman, niels@airmighty.com , +316-122 017 33

EUROPAS HÖCHSTGELEGENES VW KÄFERTREFFEN


–:: Bernina Hospiz, 7. – 9.7.2023 ::—
Wo sogar dein VW-Käfer grosse Augen machen wird.

In einer etwas abgelegenen Region des Kantons Graubünden in der Schweiz gibt es selbst im Hochsommer noch frische Luft. Diese Jahreszeit ist die beste Zeit, um dem Alltag zu entfliehen und eine kleine Fahrt mit dem VW Käfer oder Bully zu unternehmen.
Der Käferclub Bernina freut sich, Europas höchstgelegenes VW-Käfertreffen ankündigen zu dürfen welches am Wochenende vom 7. bis 9. Juli 2023 auf dem Bernina Hospiz stattfinden wird.

Ein reichhaltiges Programm für Erwachsene und Kinder an einem Ort, der einfach nur spektakulär ist. Die Berge mit noch etwas Schnee auf den Gipfeln, die das Gebiet umgeben, der Lago Bianco mit seinem blauen Wasser und die Atmosphäre, die nur ein Ort auf 2330 m ü. M. schaffen kann. Dazu gibt es gutes Essen mit Puschlaver Spezialitäten, und es sind viele Aktivitäten und Spiele geplant, sogar ein Ausflug ist geplant: aber keine Spoiler. Bringen Sie gute Schuhe, warme Kleidung und gute Laune mit!

Haben wir Sie noch nicht überzeugt? Im Jahr 2021 war unser Käfertreffen sehr erfolgreich, mehr als einhundertzwanzig Käfer und Bullis sind hochgekommen. Besuchen Sie jetzt unsere Website, lesen Sie einige Reviews und melden Sie sich jetzt an, es gilt keine Zeit zu verlieren!

Käferclub Bernina

Im Jahr 2019 gründeten fünf Freunde den kleinen Club in der Bernina-Region. Ein paar Reisen pro Jahr, um eine Leidenschaft zu teilen, die seit Menschengedenken von Generation zu Generation weitergegeben wird. Bis heute haben sich rund 30 Käfer der Gruppe angeschlossen, und jedes Jahr freuen wir uns über neue Mitglieder, was uns sehr freut: Je mehr Leute mitfeiern, desto besser!

Mitfahren und mitfeiern: Die grosse Jubiläums-Karawane.


Am 29. April 2023 von Aarberg, respektive Schinznach-Bad ins Verkehrshaus nach Luzern fahren und zusammen feiern 75 Jahre VW in der Schweiz Feiern.

75 VW Busse sowie 75 Käfer fahren nächsten April gemeinsam zum Verkehrshaus Luzern. Der Anlass: 2023 jährt sich zum 75. Mal der Importbeginn von Volkswagen in die Schweiz

Der 29. April 1948 markiert den Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte. An diesem Datum unterzeichnete der AMAG Gründer Walter Haefner den Generalvertretungsvertrag für Volkswagen. Bereits wenige Tage danach rollten die ersten VW Käfer in die Schweiz.

Genau 75 Jahre später organisiert Volkswagen zwei Karawanen mit den bedeutendsten Modellen seit Importbeginn: Am 29. April 2023 fahren 75 T1- und T2-Busse in Schinznach-Bad (AG) los, während 75 Käfer in Aarberg (BE) starten, um schliesslich zusammen im Verkehrshaus Luzern einzutreffen. Als Begleitfahrzeuge der Karawane kommen ihre modernen
Nachfolger, die vollelektrischen Modelle der ID. Familie, zum Einsatz. Ein weiterer Höhepunkt folgt am Abend, wenn bei
der gemeinsamen Party die schönsten Vertreter jedes Modells gekürt werden.

Und, feierst Du mit?

Wer mit seinem Volkswagen Klassiker bei der Jubiläums-Karawane und dem Fest am 29. April 2023 dabei sein möchte, kann sich ab sofort anmelden. Gesucht sind 75 T1- und T2-Busse sowie 75 VW Käfer. Die Bedingungen und das Anmeldeformular sind zu finden auf https://blog.volkswagen.ch/karawane.

Einsteiger für Aufsteiger: 60 Jahre VW Typ 3.


Er war der Käfer im Sonntagsanzug, den man italienisch-elegant auf Maß geschneidert und gleichzeitig schnörkellos glatt gebügelt hatte. Die Rede ist – natürlich – vom Volkswagen Typ 3, bekannt auch als „Fünfzehnhunderter“ oder „Sechzehnhunderter“, je nach Motorisierung. Aber der Reihe nach. Erst einmal: herzlichen Glückwunsch, Typ 3! Zu 60 Jahren Dienst am Liebhaber klassischer Linien.

Ja, so lange ist es tatsächlich schon her, dass die neue Mittelklasse von Volkswagen auf der IAA 1961 in Frankfurt präsentiert wurde. Man ließ nicht nach in Wolfsburg: Nach der Aufbau- und Konsolidierungsphase während der 1950er Jahre brachte Volkswagen gleich zu Beginn der eleganten Sechziger den schicken Typ 3. Seine Bezeichnung war dabei so Volkswagen typisch sachlich wie seine Erscheinung pures Understatement. Ganz nach dem Motto: Mit einem Volkswagen stellen sich keine Fragen. Und mit einem Typ 3 erst recht nicht, denn er war bereits die vorweggenommene Antwort: Ich bin zeitgemäß, ich bin solide und verlässlich – ich bin ein Volkswagen der neuen Klasse. Der Mittelklasse.

Und die war tatsächlich neu bei Volkswagen. Hatte sich die Wolfsburger Modell-Rangfolge bisher auf den Standard-Käfer und dessen Export-Version beschränkt, durchbrach der Typ 3 mit seinem 1,5-Liter-Heckboxermotor schnatternd die Grenze zu als gediegen empfundenen Gefilden. 

Dass er dabei technisch auf der Käfer-Plattform basierte, dessen Radstand von 2,40 Metern übernahm und nur 16 Zentimeter länger war, fällt bis heute nicht auf. Flacher, flüssiger, gestreckter wirkt der Typ 3. Der zumal mit 45 PS stärker motorisiert war als der Käfer und einen stattlichen vorderen Kofferraum aufweisen konnte – und noch einen zweiten im Heck über dem zum Flachboxer umkonstruierten Käfer-Triebwerk. Damit stach der Typ 3 all diejenigen Kritiker aus, die bis dato am zu geringen Raumvolumen des Volkswagen Anstoß genommen hatten. Beim Motor selbst hatte man das bisher aufrecht stehende Lüftergebläse liegend vor der Kurbelwelle platziert. Auch der Ölkühler musste umziehen, zusammen reduzierte dies die Bauhöhe des Aggregats um rund ein Drittel auf 42 Zentimeter. Zudem war – erstmals bei Volkswagen – für 585 D-Mark Aufpreis eine elektronisch gesteuerte Einspritzanlage („D-Jetronic“) von Bosch erhältlich. Voilà!

Im Innenraum dominierte die harmonisch geschwungene Armaturentafel mit drei nebeneinander platzierten Rundinstrumenten, deren obere Hälfte mit genarbtem schwarzen Kunststoff verkleidet war. Das Unterteil bestand aus Blech und war stets in der Farbe der Außenlackierung gehalten, was einen reizvollen, unaufdringlich-eleganten Touch ergab. Farbig abgestimmte Polster und Türverkleidungen vervollständigten das harmonische Gesamtbild. Aufgrund seiner soliden Konstruktion und Bauweise verlieh der Volksmund dem Typ 3 bald den Namen „Geldschrank-Auto“. 

Mit dem Volkswagen 1500 bewegte man sich völlig unauffällig, aber technisch wie optisch angemessen durch die bundesdeutsche Autolandschaft. Beides war gewollt.

Kombinationskraftwagen: Und dann kam bereits 1962 der Kombi, kurz für „Kombinationskraftwagen“, bei Volkswagen seitdem „Variant“ genannt. Dem ebenso klassisch gezeichneten Variant verdanken sämtliche Nachfahren dieser Bauform eine ganz besondere Pionierleistung: Der 1500 Variant machte den Kombi als Pkw-Spielart salonfähig und brach dessen tradierte Rolle des typischen „Handwerker-Autos“ auf. Familien freuten sich über die große Heckklappe für Kind und Kegel und den – wiederum dank Flachboxer – ebenen riesigen Laderaum nebst umlegbarer Rücksitzbank. 

1963 kam dann der 1500 S mit zwei Vergasern und 54 PS. 1965 folgten der auf 1.600 ccm vergrößerte Motor sowie das formale Topping der Typ 3 Baureihe – das formschöne Fließheck namens 1600 TL (Touren-Limousine). Der TL nahm die Formgebung seines ab 1973 so erfolgreichen Nachfolgers Passat vorweg, freilich ohne über dessen praktische große Heckklappe zu verfügen. Was wohl der Grund dafür gewesen sein mag, dass die Verkaufszahlen des Typ 3 nicht vom TL angeführt wurden, sondern vom Variant. Auf diesen entfiel rund die Hälfte aller bis Sommer 1973 gebauten 2.584.904 Typ 3.

1968 zog Volkswagen dem Typ 3 „die Nase lang“, verlängerte also dessen Vorderwagen, erhöhte die vorderen Hauben und montierte massive Chromstoßfänger, umgangssprachlich auch „Eisenbahnschienen“ genannt, sowie deutlich vergrößerte Blink- und Heckleuchten. Seitdem unterteilen Kenner und Liebhaber den Typ 3 liebevoll in „Kurz- und Langschnauzer“. In dieser Form ging der Typ 3 schließlich in den Ruhestand. Von der Mittelklasse, deren Erscheinungsbild er zwölf Jahre lang mitgeprägt hatte, reifte er zum klassenlosen Klassiker. 

Und heute, mit 60 Jahren? Erspart uns der Typ 3 schon wegen seiner Formgebung die Peinlichkeit, wie ein im Chrom-Überfluss peinlich ergrauter Jubilar zu wirken. Er bleibt als Automobil das, was er ist: Haute Couture für auf dem Schlingenteppich Gebliebene. 

 

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Bildnachweis: Volkswagen AG

Bulli zum Zweiten: 55 Jahre T2.


 

Vor 55 Jahren übernimmt der T2 das Steuer der Nutzfahrzeug-Erfolgsstory bei Volkswagen. Im August 1972 kommt die zweite Generation des Transporters auf den Markt. Und der neue Bulli ist gekommen, um zu bleiben – 46 Jahre lang.

Der Laderaum hinter den Sitzen misst fünf Kubikmeter.

Er ist der Zweite in der Familie der Volkswagen Transporter und löst 1967 – nach 17 Jahren und rund 1,8 Exemplaren – den Typ 2 Transporter 1 ab. Von Anfang an ein Hannoveraner, rollt der T2 im Nutzfahrzeugwerk vom Band. Mit gewohnt liebenswert runden Kulleraugen blickt die neue Generation Transporter in die Welt. Ein Stück gewachsen und mit erstmals durchgängiger, gewölbter Panorama-Windschutzscheibe verspricht der neue Transporter schon auf den ersten Blick gute Aussichten. 

Am laufenden Band.

Er behauptet sich als würdiger Nachfolger des T1. Seine große Variantenvielfalt und robusten Eigenschaften machen den T2 zum Verkaufsschlager. Und er wird zum Bulli, der das Lebensgefühl seiner Zeit verkörpert. Als Symbol für grenzenlose Freiheit auf vier Rädern wird vor allem der Bus schnell zur Flower-Power-Ikone, die das Aufbruchsstreben einer ganzen Generation verkörpert wie Jimmy Hendrix’ Gitarre, Woodstock oder der Marsch auf Washington. 

Macht auf den Bulli.

Dass Volkswagen mit dem T2 Großes vorhatte, macht sich bereits an Abmessungen und Ausstattung bemerkbar: Die Fahrerkabine ist komfortabler geworden. Die Karosserie ist bei identischem Radstand von 2,40 Metern und unveränderter Breite auf 4,42 Meter in die Länge gewachsen, die maximale Nutzlast hat sich auf 1.000 kg erhöht. Der Aufbau des T2 besteht nicht mehr nicht aus einer einteiligen Blechhülle mit eigenständigem Bodenrahmen, sondern ist doppelwandig ausgeführt. Das verleiht dem Fahrzeug eine deutlich höhere Steifigkeit. Deutlichen Fortschritt verzeichnet das Fahrwerk, speziell die Doppelgelenk-Schräglenker-Hinterachse sorgt für ein neues, sichereres und komfortableres Fahrgefühl, mit dem diese neue Typ 2 Generation nah an den Pkw-Standard jener Zeit heranrückt. Die seitliche Schiebetür, die beim Schließen den charakteristischen „Bulli-Sound“ fabriziert, ist nun Serie.

Für Spezialisten.

Antriebstechnisch bleibt es beim Käfer-Konstruktionsprinzip, das sich schon beim Vorgängermodell bewährt hatte. Unverändert sitzt im Heck ein luftgekühlter Vierzylinder-Otto-Boxermotor. Dessen Hubraum ist im Vergleich zum Vorgänger durch eine Erhöhung der Zylinderbohrung von 1.493 ccm auf 1.584 ccm vergrößert wurde. Der durch diese Maßnahme um knapp 100 ccm gewachsene Motor leistet dadurch 35 kW (47 PS) – 3 PS mehr als im T1.  

Große Vielfalt.

Um die Aufhängung des Boxermotors im Heck zu ermöglichen, wird ein zusätzlicher hinterer Querträger eingebaut. Die zur Kühlung des Aggregats benötigte Luft wird über ausgestellte seitliche Öffnungen am Heck zugeführt. Sie befinden sich in Fensterhöhe an den hinteren Wagenecken und verleihen der Heckpartie ihre charakteristische „Pausbackenform“.

Der Bulli wird 55.

Dienen sollte der T2 wie die Modellbezeichnung „Transporter“ bereits aussagt, zunächst in erster Linie dem Transport von Lasten – vorzugsweise von Material und Arbeitsutensilien von Handwerkern oder Waren wie Elektrogeräten, die es auszuliefern gilt. Zeugen dieser ursprünglichen „Zweckbestimmung“ sind die seinerzeit sehr beliebten Karosserievarianten des Pritschen- und Kastenwagens oder der Kombi als mit Fenstern versehene Variante des Kastenwagens. 

Guter Kollege.

Im Laufe seiner Karriere wird dieser Transporter deutlich an Statur gewinnen. Mehr denn je ist er nicht „nur“ Transporter sondern auch Großraumlimousine. Und er präsentiert sich als ideale Basis für Reisemobile. Ein wichtiges Argument für den weiterhin überwältigenden Erfolg des Transporters lieferte die große Angebotsvielfalt: Ausgehend von acht Grundmodellen bietet Volkswagen den T2 schon ab Werk in 17 verschiedenen Ausführungen an.

Reisefreuden mit dem T2b.

Mehr Leistung und Wärme: Mit der Modellpflege kommen ab Mitte 1971 neben leistungsstärkerem Flachmotor mit Doppelvergaser – eine Weiterentwicklung des aus dem Volkswagen 411/412 bekannten Motors mit bis zu 51 kW (70 PS) in der 2,0-Liter-Variante – als Sonderausstattung ein elektrisches Zusatzgebläse für die Heizung und eine verbesserte Warmluftführung im Fahrgastraum hinzu. Sie sorgten dafür, dass es auch auf langen Fahrten in den hohen Norden oder gar dem Trip ins Hippie-Paradies Indien den Insassen stets warm ums Herz blieb.

Campingfreuden.

Mit „Ferien mit dem VW-Campingwagen“, preist der Prospekt im Januar 1968 bereits vier Varianten mit den schlichten Bezeichnungen VW-Campingwagen 60 und 62 an. Der Grundpreis für die Wohneinrichtung liegt bei 1.790 D-Mark.

Der Transporter der zweiten Generation (T2) war in Europa und Amerika auch als Wohnmobil sehr beliebt.

Vor allem die Amerikaner begeistern sich für das kompakte Freizeitfahrzeug made in Germany. Bereits 1968 werden durchschnittlich 100 Campingbusse am Tag gefertigt, ein Viertel der Transporter-Jahresproduktion geht in Frachtschiffen von Emden aus über den Atlantik in die USA. Die Fahrzeuge für den heimischen Markt und Europa werden in Hannover gebaut, in Emden die Wagen für den Export in die USA. Die Produktion läuft auf vollen Touren: 1969 verlässt der 50.000. Campingbus das Band, zwei Jahre später bereits der 100.000. Von 1966 bis 1970 vervierfacht sich der Export der Campingbusse auf knapp 20.000 Exemplare im Jahr, rund 95 Prozent davon sind für Nordamerika bestimmt. Zum Vergleich: Die Inlandszulassungen für Volkswagen Campingbusse  überschreiten erstmals 1969 die Marke von 1.000 Exemplaren. 1972 erreicht der USA-Export mit 72.515 Transportern einen historischen Höchststand, etwa ein Drittel davon sind Campingbusse. 

Ein Viertel der Transporter-Jahresproduktion schwimmt in riesigen Frachtschiffen von Emden aus über den Atlantik in die USA.

Cooler Bulli: Der T1 und T2 sind inzwischen auch gesellschaftlich zu einem Statement geworden, woran vor allem der nordamerikanische Markt Anteil hatte. Das deutsche Reisemobil mit dem sympathischen Gesicht wird zum Gefährt der amerikanischen Antikriegsbewegung. Als kultureller Re-Transfer erreicht das Flower-Power-Image des Bullis auch Europa, wo ein Bulli seither zum regelrechten Symbol für einen ungezwungenen Lebensstil wurde. 

In den 70er-Jahren kombinieren die Amerikaner die eigenhändische Fahrzeugüberführung mit einer Rundreise durch das gute alte Europa.

Aufgrund seiner sprichwörtlichen Unverwüstlichkeit, seiner ausgeprägten „Do-it-yourself-Freundlichkeit“ und der überaus guten Teileversorgung bleibt der Bulli auch nach dem Abklingen der Hippie-Bewegung weltweit das Auto für Individualisten, Camping- und Naturliebhaber aller Art. Als speziell in der Surferszene beliebter Campingbus wird der T2, nicht zuletzt in Form von unzähligen individuellen Umbauten, zum Inbegriff von Sommer, Freiheit und kalifornischem Lebensstil – und letztlich zum automobilen Mythos, der er bis heute ist.

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Bildnachweis: Volkswagen AG

Stilvolles Intermezzo: 50 Jahre VW 412.


Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass der „Nasenbär“ abgelöst wurde vom neuen, modernen „Großen Volkswagen“: Am 1. August 1972 kam das gehobene Mittelklassemodell Volkswagen 412 auf den Markt. 

Oft öffnet sich der Blick für Perfektion erst in der Rückschau. Beim Volkswagen 412 ist das nicht anders. Im Gegenteil: Durch die Brille der Jetzt-Zeit betrachtet, handelt es sich beim 412 zweifellos um die technisch höchste Entwicklungsstufe des klassischen Käfer-Antriebskonzepts, das sich schlagwortartig mit den Eckdaten „luftgekühlter Boxermotor hinter angetriebener Hinterachse“ zusammenfassen lässt. 

Allerdings hat Volkswagen der 4,55 Meter langen, wahlweise zwei- oder viertürigen, „Typ 4“ genannten Limousine, die wenig später auch als Kombiversion „Variant“ erscheint, anders als noch beim Typ 3 ein modernes Fahrwerk und erstmals eine selbsttragende Karosserie spendiert, die ohne Rahmen und Mitteltunnel auskommt.

Kernig daherbrüllender Boxer-Sound: In Bewegung versetzt wird dieses Technikpaket de luxe von einem zunächst auf 1.679 ccm Hubraum aufgebohrten Flachboxermotor, dessen in bester Porsche-Manier kernig daherbrüllender Sound wahren Kennern automobiler Klassik bis heute die Nackenhärchen aufstellt. Er bringt es anfangs auf 59 kW (80 PS), ab 1973 als 1,8-Liter-Aggregat auf 55 kW (75 PS) bzw. als S-Ausführung auf 63 kW (85 PS) Leistung. 

Ursprünglich angetreten war der Typ 4, der – der numerischen Logik der Modellbezeichnungen der Marke folgend – offiziell auf die Verkaufsbezeichnung „411“ hörte, um als „Großer Volkswagen“ das Tor ins Fahrzeugsegment der gehobenen Mittelklasse aufzustoßen. Das Problem: In dieser Klasse tummelten sich seinerzeit bereits die Modelle einiger US-Wettbewerber, die vielen Zeitgenossen auf den ersten Blick wohl attraktiver erschienen.

Modernes Facelift mit brasilianischen Anleihen

Für das Modelljahr 1973 verordnet Volkswagen Chef Rudolf Leiding dem 411 daher eine Modellpflege im Stile des von ihm höchstpersönlich mitentworfenen und sportlich-schönen brasilianischen Coupés Volkswagen SP2. Ein Facelift im wortwörtlichen Sinne, das dem nunmehr „412“ genannten Modell eine flache Schnauze nach Vorbild des rassigen Brasilianers einbringt. Der durchaus liebevoll gemeinte Kosename „Nasenbär“ für den Volkswagen 411 ist damit passé.   

Das Markenemblem findet sich fortan auf der nunmehr stärker abfallenden Vorderhaube statt zentral auf dem Frontblech. Die Doppelscheinwerfer finden jetzt in rechteckigen statt ovalen Rahmen ihren Platz. Holzmaserungsimitat auf der Armaturentafel versprüht optische Eleganz und Wertigkeit. Auch die Heckpartie des 412 wird im Zuge der Modellpflege überarbeitet: Die Rückleuchten sind nun höher angeordnet.

„Wie modern er außen ist“, betont der zeitgenössische Volkswagen Verkaufsprospekt gleich eingangs. Das Erscheinungsbild des neuen Typ 4 „Es gibt heute einen deutlichen europäischen Stil in der Autogestaltung, und wir haben den VW 412 gern dieser Entwicklung angepaßt. Ein Wagen dieser Klasse verlangt nicht nur, daß man technisches Geschick in ihm investiert, sondern auch Geschmack auf dem zeitgemäßen Niveau.“ 

Auch die Werbung setzt auf die neue Optik des bekannten Modells. Nicht von ungefähr lautetet der Slogan der Stunde: „Ein neues Gesicht bei VW. Und seine Variante.“ Trotz der umfassenden gesichtskosmetischen Maßnahmen wird aus dem Fahrzeug, das ab August 1972 als Volkswagen 412 das deutsche Straßenbild bereichert, keine rassige Sportlimousine. 

Ab August 1973 ersetzt ein Doppelvergaser die elektronische Einspritzanlage von Bosch, die maximale Motorleistung beträgt nun 85 PS (63 kW), was 150 D-Mark extra kostet.

„Den VW 412 lieben.“

Der Volkswagen 412 wird bewusst als modernes und hochwertiges Fahrzeug für gehobene Ansprüche positioniert. Ob als Geschäftsfahrzeug oder Familiengefährt, als „Luxuslimousine für Reiselustige“ oder als Variant für „Unternehmungslustige“ – der 412 steht auch für Vielseitigkeit in der gehobenen Mittelklasse.

Ein Auto mit Aussage, wie der Verkaufsprospekt von 1973 auch in aller Bescheidenheit zusammenfasst:
„Denn manchmal geht Liebe durch den Wagen.
Der VW 412 spricht für Sie (sogar mehr, als sie selbst sagen könnten):
Er sagt, daß Sie einen sehr guten Geschmack haben. Und daß Sie viel von moderner Technik verstehen.
Er sagt, daß Sie Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit schätzen. Daß Sie aber auch sehr anspruchsvoll sind und sich gern verwöhnen lassen.
Er sagt, daß Sie es im Leben zu etwas gebracht haben. Und daß Sie gewohnt sind, Erfolg zu haben.
Auch dann, wenn Sie einmal nicht eine neue Firma gründen wollen. Sondern eine Familie.“ 

Paradigmenwechsel: Der Passat wirft seine Schatten voraus

Zur Zeit des Modellwechsels hin zum 412 wirft jedoch bereits der Passat seinen übergroßen Schatten voraus, mit dem schließlich der aus produktionstechnischen und wirtschaftlichen Gründen überfällige Paradigmenwechsel hin zum wassergekühlten Frontmotor vollzogen wird. Mit seiner Premiere im Jahre 1973 nimmt der Passat B1 das in seinen Grundzügen bis heutige gültige Konstruktions- und Fertigungsprinzip jedes „modernen“ Volkswagen vorweg.

Dem 412 ist kein langes Modell-Leben beschieden: Der Typ 4 muss im Werk Wolfsburg bald dem heutigen Übervater aller Mittelklassemodelle weichen. Im August 1973 wird die Produktion des 412 von Wolfsburg ins Volkswagen Werk Salzgitter verlagert, ehe dort schließlich im Juni 1974 die Fertigung ganz eingestellt wird. Somit verlässt das technisch wohl aufwendigste Volkswagen Modell, das je nach dem klassischen Volkswagen Konstruktionsprinzip gebaut wurde, nach nur zwei Jahren die große automobile Bühne, auf der ihm Zeit seines Modell-Lebens der ganz große Applaus verwehrt blieb.

Erhaltene Exemplare des Volkswagen 412 haben angesichts einer für Wolfsburger Maßstäbe überschaubaren Gesamtauflage von 355.200 Exemplaren heute eher Seltenheitswert – und sind unter Volkswagen Klassiker-Fans entsprechend begehrt. Insofern scheint es nur angemessen, dass der Volkswagen 412 heute der heimliche Star so mancher Klassiker-Ausfahrt oder -Rallye ist und dabei die endlich geschenkte Aufmerksamkeit sichtlich genießt.

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Bildnachweis: Volkswagen AG

Neu am Kiosk: VW Classic-Magazin # 22.


In diesem Sommer wird das H-Kennzeichen 25 Jahre alt. Damit wurde erstmal gesetzlich ein Oldtimer definiert. In Deutschland belegen Käfer und Bulli die vordersten Podestplätze. Das bedeutet, dass von den luftgekühlten Fahrzeuge eine Menge vor dem Schrottplatz bewahrt wurden. Eher unwahrscheinlich, dass die wassergekühlten Volkswagen diesen Platz nochmal streitig machen könnten. Zu viele Polo, Golf, Passat  und Scirocco wurden verschlissen und erreichten nur in wenige Liebhaberhänden den Klassikerstatus. Umso mehr freut man sich, wenn man einen Derby I oder einen Santana auf einem Treffen zu Gesicht bekommt. Apropos Treffen, endlich kehrt in diesem Sommer nach zwei Jahren Corona-Abstinenz wieder das Szene-Leben zurück. Das Maikäfertreffen oder HO22 fanden grossen Anklang und waren auch international bestens besucht. Da darf der Sommer noch ein paar Tage länger dauern. Im der neuen VW Classic wird der Sommer gebührend gefeiert.

In der Cover Story wird der Super Bugger vorgestellt.  Ein Camper auf Käferbasis aus den USA. Unglaublich aber wahr, tatsächlich gab es den Selbstbausatz als Plan, um aus jedem x-beliebigen Beetle ein Motorhome zu bauen. Dafür wurde die Originalkarosse auf der vorderen Türanschläge entfernt und durch einen Camper Aufbau ersetzt. Aussenhaut aus Aluminum, innen kommt Holzpaneele zum Einsatz, dazwischen eine 2,5 cm Isolierschicht. Inkl. Gasheizung, Küche und Bett. Crazy, isn’t it.

Zum Camper eignet sich der 58er Samba dagegen nicht. Damals ohne die kultigen Dachfenster und Faltschiebedach nach Texas geliefert, giert der Bus heute in der Südpfalz herum. Mit Porsche-964-Sechszylinder im Heck. Da will man lieber fahren, statt drin zu schlafen.

Der Sommer lässt sich dann doch besser in einem T2 oder T3 geniessen, der durch die Hallen von Karmann ging. Karmann Mobil oder Karmann Gipsy hiess das Konzept mit dem man in den Wettbewerb zum Bsp. zu Westfalia ging. Platz genug auch für lange Reisen und schlechtes Wetter. Im Karmann Camper befindet sich links das Bad und recht die Küche. Und wenn man nach hinten schlendert landet man im luxuriösen Wohnzimmer. Und wenn man noch ein wenig am Motor feilt, ist man nicht so schnell wie mit dem Samba unterwegs, aber man schwimmt ganz gut durch den Sommer.

Heiss her geht es in jenen beiden 2er Golf GTI „Edition One“ her. Beide in der G60-Topversion. Der eine Original, der andere ein Unikat mit 2,1 Liter 16 V Motor mit G75 Lader. Da kommt der Golf fast auf doppelt soviel PS wie die originalen 160 PS des G60. Entsprechend geht es zur Sache. Original oder aufwändig getunt. Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Sportlich und schnell, dafür stand zwei Jahrzehnte vor dem G60 noch der grosse Karmann Ghia. Italienischer Schick, deutsche Technik und das zu einem stolzen Prei, machten den Typ 34 schon in den 60er Jahren zu einem ganz besonderen Coupé. Von den wenigen fahrbereiten Exemplaren wird in der aktuellen Ausgabe einer der besten vorgestellt. Ausstellfenster vorn und hinten ersetzen die Klimaanlage und machen die Ausfahrt zu einem Genuss.

Im neuen Heft finden originale Klassiker genauso eine Plattform wie frisierte Wolfsburger. Detaillierte Berichte und Tipps zu deren Wartung, Reparatur sowie Tuning verhelfen den alten Schätzchen zu einem langen Leben – ganz gleich ob Käfer, Bulli oder Golf. Spannende Reportagen runden die Lektüre für VW-Fans gekonnt ab:

  • zwei rote Derby in einer Stadt
  • G-Lader und seine Geschichte
  • Ahrtal Flutopfer Hilfe
  • mit dem T3 um die Welt
  • News, Jubiläen, Veranstaltungen und dazu wie immer viele Tipps aus der Szene: Teile, Bücher, Treffen

und viele andere Geschichten mehr.

Über 160 Seiten VW Classic haben es wie gewohnt in sich und sind bei einem Preis von € 8,90 für die neuste Ausgabe an jedem Kiosk oder hier erhältlich:

Damit darf die Saison nun langsam beginnen.

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Als das Tier im Käfer erwachte – die legendären Salzburg-Käfer


Wie lange hatten sie warten müssen, die gusseisernen Käferliebhaber, bis jemand sie an die Hand nahm und aus dem Tal der Tränen führte. Ihnen endlich einmal zeigte, wozu ein Käfer fähig ist, wenn er nur richtig angefasst wird. Bei den Tunern hatte das Lichtlein ab und zu gefackelt, aber jetzt, Anfang der 70er, als das Zauberwort Porsche Salzburg am Himmel steht, brannten die Herzen der Fans lichterloh.

Fast 20 Jahre lang war Motorsport bei Volkswagen tabu. Dann kam Luise Piëch. Die Tochter von Ferdinand Porsche und Chefin von Volkswagen Österreich gab 1965 grünes Licht für den Aufbau einer Motorsportabteilung. Ziel: Mehr Absatz von Porsche und Volkswagen in Österreich. Was folgte, waren neun schöne Jahre intensiver motorsportlicher Aktivitäten, die ihren Höhepunkt in der goldenen Ära von Porsche Salzburg zwischen 1971 bis 1973 fanden. Besonders gefördert wurde der Käfer, der zu dieser Zeit als 1302 und 1303 mit McPherson-Federbeinen und Schräglenkerhinterachse auf dem Gipfel seiner technischen Entwicklung stand. Diese Förderung zahlte sich aus: Anfang der 70er mischten die berühmten Salzburg-Käfer den nationalen wie europäischen Rallyesport gewaltig auf. Am Steuer waren ehrgeizige Profis, die mindestens mit einem Klassensieg nach Hause kommen wollten. Die Fans waren Feuer und Flamme für die in der Regel querstehenden silbernen Hecktriebler mit schwarzen Hauben, den rot-weiß-roten Streifen und der damals so geschätzten Batterie von Zusatzscheinwerfern auf der vorderen Stoßstange. Die Motorsportabteilung von Porsche Salzburg residierte in der Salzburger Alpenstraße. Rennleiter war Gerhard Strasser, ein früherer Motorradrennfahrer auf Norton. Herz und Hirn der Tuning-Aktivitäten war Motorenzauberer Paul „Pauli“ Schwarz: Sein Spezialgebiet: Nockenwellen. Zum Team gehörten weiterhin sieben handverlesene Monteure und ein beneidenswerter Lehrling. Das Budget bestand aus Eigenmitteln und Sponsoreneinnahmen. Die Wolfsburger Konzernmutter wirkte nur im Verborgenen, in dem sie z. B. Homologationen wie die der Trockensumpfschmierung ermöglichte. 1972 verfügte die Alpenstraße über elf Käfer 1302 S in Gruppe 2 Spezifikation. „Pauli“ Schwarz machte als Achillesferse für den sportlichen Betrieb eines Käfers zunächst die Motorschmierung aus. Bei hohen Kurvengeschwindigkeiten und Lastwechseln schwappte das Öl in der flachen Ölwanne am Saugrohr der Ölpumpe vorbei und der Schmierfilm drohte abzureißen. Nur ein Vergaser, lange, einem Hirschgeweih nicht unähnliche Ansaugrohre sowie kurze Öffnungszeiten der Ventile waren weitere Schwächen. Dadurch wurden die Brennräume nur unzureichend befüllt, der Käfermotor bot nur eine magere Literleistung. Hier setzte „Pauli“ Schwarz an.  

Wie aus dem Käfer ein gefährliches Tier wurde:

Der Motor: Der Motor wurde durch Übermaßkolben bis zur Hubraumgrenze mit 1.599 ccm vergrößert. Abgeschliffene Zylinderköpfe erhöhten die Verdichtung von 7,3 auf 9,1:1. Die Einlasskanäle wurden erweitert und an die beidseitigen Ansaugstutzen von Sauer und Sohn angepasst. Zusätzlich wurden die Einlassventile erheblich von 35,5 auf 40 Millimeter vergrößert. Auslassseitig wurden die Kanäle poliert, die Ventile blieben unverändert. Die Pleuel wurden ausgewogen, die Kurbelwelle feingewuchtet. Herzstück der Verbesserungen war der Umbau auf eine Trockensumpfschmierung mit sieben Liter Ölinhalt (statt 2,5 Liter in der Serie). Die Gemischaufbereitung erfolgte zu Anfang über zwei Solex Doppelvergaser vom Porsche 912, später über zwei Weber 46 IDA aus dem Porsche 904.

Als Krönung der Umbauten am Motor schliff „Pauli“ Schwarz die Nockenwellen in geheimen Aktionen komplett um – angeblich in seinem schalldichten Privatkeller. Zudem gab es noch Platz hinter dem geschlitzten Frontblech für einen Ölkühler vom Porsche 908. Die Abgasanlage wurde strömungstechnisch optimiert, indem alle Durchgänge der Serienanlage erweitert und die Siebe aus den Endrohren entfernt wurden. Lohn der Mühen waren 120 bis 128 PS bei 7.000 U/min aus dem 1600er Käfermotor und genug Dampf ab 2.000 U/min.

Die Kraftübertragung: Zuerst wurde ein Vierganggetriebe mit langem ersten Gang eingesetzt, dessen Radsätze aufwändig vom österreichischen Getriebespezialisten Schafleitner gefertigt werden mussten. Ab Anfang 1972 folgte sukzessive das neu homologierte 5-Ganggetriebe des Porsche 914 mit einer 80%-Sperre. Damit hatte man Zugriff auf die vielfältigen Porsche-Zahnradpaarungen.

Das Fahrwerk: Das werksseitige Käferfahrwerk dämpften Bilstein-Sportstoßdämpfer und auf 5,5 Zoll verbreiterte Serienfelgen, die mit der Dimension 155 SR 15 bereift wurden. Die Bremsen blieben erst im Serienzustand. Später verbesserten immerhin Komponenten aus dem Typ 3 die Verzögerung. Die Handbremse funktionierte entgegengesetzt zur Serienfunktion: Sie arretierte nur bei Knopfdruck. 1973 wurde mit dem Einbau eines hinteren Stabilisators experimentiert. Die Käfer der 73er Elba-Rallye sollen hinten sogar über verstärkte Drehstäbe des Volkswagen Variant verfügt haben. Der Aufbau: Der vordere Kofferraum bestand beim Salzburg-Käfer aus einem 80-Liter-Alutank, der den unbändigen Durst des Hecktrieblers stillen musste: bis zu 25 Liter/100 km wurden bei der Rallyehatz gemessen. Eine Domstrebe sorgte für erhöhte Steifigkeit. Die Piloten saßen auf Scheel-Sportsitzen und drehten an einem stark geschüsselten Indianapolis-Lenkrad. Der Motor wurde über einen Aufsatzdrehzahlmesser kontrolliert, dazu gab es drei Anzeigen für das Motoröl: Für Stand, Druck und die Temperatur. Der Öltank der 1303-Versionen wurde im Rücksitzraum platziert, deshalb waren diese als Zweisitzer homologiert. Beim 1302 wurde der Öltank im linken hinteren Radhaus untergebracht, die Homologation erfolgte deshalb als 4-Sitzer. Die Homologation: Die Käfer des Zeitraums 1971 bis 1973 wurden alle nach Gruppe 2-Spezifikation (verbesserte Tourenwagen) aufgebaut. Zum Einsatz kam der Volkswagen 1302 S, im Laufe des Jahres 1973 wurde er vom 1303 S abgelöst.

Wer unter Rennleiter Gerhard Strasser ans Steuer wollte, musste erstens Österreicher und zweitens schnell sein. Unter seiner Leitung errang das Porsche Salzburg Team beachtliche 15 Gesamtsiege. 1971 und 1972 gewannen die Salzburger Käfer die österreichische Staatsmeisterschaft. 

Das erfolgreichste Jahr der Salzburger Silberlinge sollte auch ihr letztes werden: Bei der österreichischen Jänner-Rallye 1973 lagen auf den Plätzen eins bis fünf ausschließlich Rallye-Käfer, davon Platz eins bis drei für Porsche Salzburg. Strasser jubelte: „Unsere Jungs sind so geblosn!“ Im Mai erkämpfte ein Käfer bei der Akropolis-Rallye immerhin den 5. Platz. Aber es gab in Hellas auch Ausfälle: Harry Källströms Käfer verschluckte ein Stück Papier in seinem Gebläserad, was erst zu Vibrationsbrüchen und dann zum Motorentod führte. Tony Fall, streckenweise auf dem 2. Platz, stoppte trotz Trockensumpfschmierung ein defektes Kurbelwellenlager – aus! 

Der größte Erfolg eines Porsche Salzburg-Käfers bleibt der Gesamtsieg bei der Rally dell’Isola d’Elba im April 1973, einem Lauf zur europäischen Rallyemeisterschaft. Das Siegerauto pilotierte Achim Warmbold, der erfreut feststellte, dass sein Käfer auf den Bergauf-Spitzkehren die Bestmarken setzte. 

Das endgültige Aus der Salzburger Motorsportabteilung kam 1974. Hoffnungen als offizielle Volkswagen-Sportabteilung des Wolfsburger Autobauers internationale Rallyes zu bestreiten, erfüllten sich nicht. Zum einen passte Motorsport schlecht in die Zeit der Ölkrise, zum anderen setzte Volkswagen seine Zukunft auf wassergekühlte Autos: Der letzte in Wolfsburg gebaute Käfer verließ am 1. Juli 1974 das Werk. 

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Bildnachweis: Volkswagen AG/Porsche Austria