Als Automobilbegeisterte hegen die meisten von uns insgeheim doch einen Wunsch. Rein ins Entwicklungszentrum unserer favorisierten Marke und einen Blick hinter die Kulissen erhaschen. Sehen, wo am Morgen gearbeitet wird. Staunen, was im Heute verworfen wurde und bewundern, was Gestern noch unmöglich schien. Aber den Allerallermeisten wird dieser Blick leider immer verwehrt bleiben. Gut, wenn ein Ingenieur uns einen Einblick in sein Leben und hinter den Mauern des Entwicklungszentrums zulässt. Hans Metzger, 37 Jahre Ingenieur bei Porsche, hat sein Leben im Entwicklungszentrum und an der Rennstrecke in einem Buch zusammengefasst.
Fast 40 Jahre Porsche
„Porsche und ich“, lautet der Titel, in dem Autor Peter Morgan die Karriere des kleinen Jungen aus Ottmarsheim nahe Stuttgart vom jungen Maschinenbau-Absolventen, der 1956 bei Porsche eintritt nachzeichnet. Von den Anfängen in der der vom 356er geprägten Monokultur bis zum Übergang in das Entwicklerteam um Ferdinand Piech und dessen Truppe mit Helmut Bott, Peter Falk, die dann für den Aufstieg des Klassensiegers Porsche zum Gesamtsieger sorgen. Bis hin zur Turbo-Ära der Formel 1 in der Kooperation mit McLaren oder dem Footwork Projekt der Indy-Serie.
901, 906, 908, 909, 910 914 und 917
Zahlencodes bei denen der Kenner mit der Zunge schnalzt, Meilensteine des Rennsports. Diese Porschetypennummern haben eins gemeinsam, Hans Metzger war der Schöpfer ihrer Motoren. Das Buch beschreibt ausführlich und chronologisch in 14 Kapiteln die Stationen von Hans Mezger bei Porsche. Hier erfährt man aus erster Hand, warum welche Entscheidungen getroffen wurden, welche Hindernisse es zu überwinden galt, und was letztendlich den Erfolg ausmachte.
Über 200 Seiten Porsche
Das gut und übersichtlich gestaltete Buch wirft einen ganz anderen Blick hinter die Kulissen von Porsche. Den Blick des Technikers. Aus seiner Sicht beschreibt Metzger seinen Lebensweg bei Porsche, erzählt Anekdoten und geht damit weit über die technische Abhandlung seiner Karriere hinaus. Das macht das Buch erst lesenswert. Der Leser taucht ein ins Entwicklungszentrum und erliest so Sieg oder Niederlage.
Le Mans, Formel 1 und Indy-Serie
Mezger war als verantwortlicher Ingenieur nicht nur im Konstruktionsbüro sondern wie bei Porsche üblich, eben an der Rennstrecke. Wer Ferdinand Piech kennt, weiss, dass Probleme so oder so gleich an der Strecke gelöst wurden. Ob die Siegeserie in Le Mans oder der Erfolg der Tag-Porsche-Motoren in der Formel 1. Mezger war dabei und war eine der zentralen Figuren, die bei Porsche Verantwortung trugen. Ohne Selbstbeweihräucherung geht Mezger dabei sowohl auf Erfolge als auch Rückschläge ein. Und analysiert die Momente seiner Karriere in einer beeindruckend offenen Art, als sei man selbst dabei gewesen.
Mezger und Co
In dem Buch wird deutlich, dass herausragende Leistungen keine Einzelmeisterschaft sind, sondern Teamplay. Und so ist das Buch auch ein Who ist who des Motorsports und seines Umfeldes. Ob Fahrer, Teamchefs, Sponsoren, Techniker, Journalisten, Presse oder Wirtschaft. Mezger war in seiner Position darin verankert und damit tauchen viele bekannte Namen in ganz neuen Zusammenhängen auf.
Porsche und ich
So lautet der Titel und verweist zugleich auch auf die Nähe von Hans Mezger zur Familie Porsche (und Piech), mit der er sehr früh auch freundschaftlich verbunden war. Anders kann man sich das Leben und Engagement zwischen Werkstatt , Zeichenbrett und Rennstrecke wohl gar nicht vorstellen. Es muss eine grosse Familie gewesen sein, in der man gerne Mitglied gewesen wäre. Wenn es sich im Nachhinein sicher leichter liest als es gewesen sein muss, schildert das Buch auch dank der zahlreichen Abbidlungen das Leben eines genialen Konstrukteurs und grosser Motorsporterfolge aus einer ganz anderen Sicht. Der von Hans Mezger.
Bibliografie:
Porsche und ich, Die Erinnerungen von Hans Mezger und Peter Morgan
Format: 254 x 254, gebunden mit Schutzumschlag, 216 Seiten, 113 s/w- und 112 Farbabbildungen
Preis € 49,90
ISBN: 978-3-86852-305-8
Heel-Verlag
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