Ehrlich gesagt, über diesen Herbst kann man sich nicht beklagen. Der Endless-Summer beglückt die Besitzer klassischer Fahrzeuge mit warmen Herbsttagen und viel Sonnenschein auf den Ausfahrten am Abend oder am Wochenende. Läge nicht das neue VW Classic Magazin im Briefkasten, könnte man meinen, der Herbst hält noch lange nicht Einzug. Da liegt also die Ausgabe # 17 vor einem und während sich draussen langsam die Blätter verfärben soll es auch beim VW Classic Magazin ein neues (leicht überarbeitetes) Layout geben. „VW Classic (…) hat mit seiner neuen Ausgabe seine Optik behutsam überarbeitet und dadurch noch mehr Raum für die Darstellung außergewöhnlicher, liebevoll restaurierter Volkswagen ermöglicht – ohne dabei Texte und wichtige Informationen zu den Fahrzeugen zu reduzieren.“ Klingt gut, aber man muss schon ein altes Heft neben das Neue legen, um die Unterschiede zu erkennen. Erinnert ein wenig an den Käfer, immer wieder was Neues aber am Ende doch gleich.
Viel Luftgekühltes steckt in der neusten Ausgabe. Und insbesondere die Liebhaber der KdF-Modelle also jener Volkswagen, die vor dem Produktionsstart untrer britischer Besatzung in Wolfsburg zwischen 1941 und 1944 entstanden, kommen hier auf ihre Kosten. Ein Besuch bei Richard Hausmann, dem Siemens-Manager, der sich eine VW-Garage nach VW-Spezifikationen zur Unterbringung seiner Sammlung nachbauen liess, lässt eine kleine Zeitreise zu. Hausmann erläutert seinen Faible für alles, was Brezelfenster hat und stellt seinen Lieblings-Käfer vor. Es ist ein 48er Exportmodell, dass kurz nach der Auslieferung untergestellt wurde und so die Jahrzehnte überdauerte. Mit 16’000 km gerade mal gut eingefahren.

Bei Nürnberg steht eine neue VW Garage ganz im alten Stil.
Natürlich ist Hausmann auch der Gastgeber für eine ganz besondere Community: den Besitzern eben jener KdF-Wagen, von denen nur wenige hundert gebaut wurden und heute noch ca. 60 über den ganzen Globus verstreut existieren. Immerhin 13 fahrtüchtige Exemplare versammelten sich vor seiner VW-Garage, darunter auch Prototypen aus der Pre-KdF-Ära, also Fahrzeuge, die noch mit oder bei Porsche entstanden.
Ein ganz anderer Zeitgenosse ist dagegen, der VW 411. 30 Jahre nach den besagten Prototypen als der Überkäfer in Wolfsburg endlich auf Kiel gelegt, feiert „der Grosse aus Wolfsburg“ in diesem Jahr seinen 50 Geburtstag. Erfolgreiche Autos sehen anders aus. Zu spät, zu durstig, zu luftgekühlt kam der 411 in der Mittelklasse an. da gab es im Konzern den Audi 100, der viel erfolgreicher war, oder man schnappte bei NSU den K70 weg und machte sich und dem 411 selbst Konkurrenz.
Apropos VW K70. Der erste wassergekühlte VW kam 1970 auf den Markt und wurde aus Marketinggründen gleich mal zur Rallye Monte Carlo geschickt. Dazu präparierte man bei NSU (sic) drei VW-Modelle um in der „Routiniers-Klasse“ an den Start gehen zu können. Altehrwürdige Namen wie von Hanstein, Polensky, Müller oder von Metternich brachten die VW Flotte siegreich ins Ziel und unterstrichen, welches Potential in der letzten unabhängigen NSU-Konstruktion lag.

Der NSU, der ein Volkswagen wurde, siegte 1971 bei der Rallye Monte Carlo.
Die Titelstory gehört einem VW Bus. Genauer gesagt einem T1 Camper aus den USA, der sich seit Jahrzehnten im Erstbesitz befindet und die Welt bereist. Statt einer Restaurierung hat dieser Bus nur liebevolle Pflege und eine ganze Menge Geschichten mit seinem Besitzer zu bieten. U.a. die 12’000 km Reise nach Alaska, die beide so innig eint.
Ganz ohne Pflege musste der Typ 3 im Ruhrpott auskommen. Die Limousine von 1967 wurde 22 Jahre nach der Stillegung wieder in Betrieb genommen. Klar, dass eine Menge Arbeit nötig war, um die Fuhre wieder in Schwung zu bringen. Dabei startete das Ganze als schnelles Projekt: „mal schnell komplettieren und dann mit Gewinn verkaufen.“ Pustekuchen, daraus wurde eine Liebhaberei, die viel Zeit und Geld kostete. Aber heute kann sich das Ganze dafür auch sehen lassen.

Die grosse Liebe: Karmann-Ghia und Frauen. Frauen und Karmann-Ghia.
Darüber hinaus viel Wissenswertes aus der Szene, u.a. die Reportage über
- VW Classic Szene weltweit
- ein VW Express in Hamburg
- der Ovali mit dem Sonnendach im Norwegen
- 30 Jahre VW Corrado
- News, Jubiläen, Veranstaltungen und dazu wie immer viele Tipps aus der Szene: Teile, Bücher, Treffen

Der VW Express aus Hamburg. Ein langer Käfer, aber fast unbekannt.
130 Seiten VW Classic im neuen Look. Gibt es als aktuelles Heft für € 6,90 an jedem Kiosk oder hier:
Die Saison geht damit etwas schöner aber langsam zu Ende.
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